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das zu lösen, was er bis dahin noch zaghaft hat. Statt in der Architektur eine kräftige
bei sich zurückbehalten hatte (Abb. geg. S.455). Unterstützung seiner gottbegnadeten Kunst zu
Auch in den technischen Ausdrucksmitteln finden, stieß der Meister an den unglücklichen,
überwand er hier die letzten Schwierigkeiten, von riesigen Lichtöffnungen durchbrochenen,
so daß ihn keinerlei Beengung mehr zu stören von Ueberschneidungen aller Art gestörten
vermochte, als er an die Erledigung des noch Wandflächen nur auf Schwierigkeiten und
EDUARD VON GEBHARDT D I E KREUZ I G UNG
Mit Genehmigung der Photographischen Gesellschaft in Berlin
umfangreicheren Auftrages,den ihmderpreußi-
sche Staat zugedacht hatte, ging.
So dankenswert die Absicht des Staates anzuerkennen
ist, den berufensten seiner Künstler
vor eine Aufgabe zu stellen, die der völligen
Entfaltung seiner ausgereiften Kräfte Gelegenheit
bieten sollte, so läßt sich doch ein leises
Bedauern nicht unterdrücken, daß bei der Wahl
der Lokalität keine glücklichere Hand gewaltet
Widerspruch. Zwar kann gerade die Bewältigung
örtlicher Hindernisse mitunter den Reiz
des Notwendigen verstärken helfen, hier aber
mußte der Zwang, gegen die Aufdringlichkeit
einer ledernen Verblendziegeldekoration anzukämpfen
, selbst dem Vermögen einer Geb-
hardtschen Malkunst notgedrungen die ärgsten
Hemmnisse in den Weg legen. Man wagt es
nicht auszudenken, welch eine Offenbarung
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