Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 476
(PDF, 165 MB)
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-^4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN

sammensetzung und Wert der von Marees benutzten
Eifarben. Es dürfte besonders die
Maler interessieren, was da zu lesen steht.
Hier kann ich auf diese technischen Einzelheiten
nicht eingehen; es dürfte aber schon
dieser kurze Blick, den wir in die Künstlerwerkstatt
des Marees getan, vielleicht manchen
veranlassen, sich unter der Führerschaft Pi-
dolls, d. h. geleitet von dessen Marees-Büch-
lein, eingehender darin umzuschauen.

Georg Jacob Wolf

„Echte Kunst kann sich nur auf dem Boden des
Handwerksmäßigen aufbauen." Leibi

theodor stundl mann mit schwert

Jubiläumsausstellung im Wiener Künstlerhaus

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

"DERLIN. Von der Kommission der Müller-Stif-
tung wurden für die Kgl. National-Galerie in Berlin
folgende Werke erworben: R. Max Eichler,
»Frühling« und »Aepfelkammer«; O. Roeder, »Heiliger
Wald«; Pauline Lehmaier, >Kopf eines alten
Mannes«.

F\ARMSTADT. Die hessische Landesausstellung
für freie und angewandte Kunst ist am 23. Mai
durch den Großherzog feierlich eröffnet worden. Sie
gibt ein umfassendes Bild der im Lande unter energischer
und verständnisvoller Förderung des Staates
gepflegten modernen Bestrebungen auf dem Gebiete
der Architektur und des im Handwerk angewandten
Kunstgewerbes. Außerdem aber hat sie in
der Abteilung »Freie Kunst« einmal alle
in Hessen geborenen oder darin heimisch
gewordenen Künstler zu einer Darstellung
ihres Schaffens zusammengeführt, wie es
— nach dem in der Eröffnungsrede ausgesprochenen
Urteil des Großherzogs — noch
nie zuvor gleich gut gelungen war. Wir
kommen auf das in der Ausstellung Gebotene
noch ausführlicher zu sprechen. -R.

pvÜSSELDORF. Am7. Juni hat der Kunst-
verein für Rheinland und Westfalen
seinejahresausstellung 1908eröffnet. Durch
Fernhalten alles wirklich Minderwertigen
und durch geschicktes Hängen ist es gelungen
, in den schönen, erst kürzlich von
Max Benirschke neu eingerichteten Räumen
der Kunsthalle einen erträglich anständigen
Eindruck zu erzielen. Wie sich denn überhaupt
, seitdem Düsseldorf in die Zahl der
großen Ausstellungsstädte eingetreten ist,
das Niveau unserer einst ziemlich bedenklichen
Vereinsausstellungen wesentlich gehoben
hat. Immerhin bleibt der Charakter
einer Verkaufsausstellung der herrschende;
die große Mehrzahl der 232 Werke, die der
Katalog aufführt, ist auf den Durchschnittsgeschmack
des Publikums abgestimmt.
Werke, welche für die Düsseldorfer Kunst
etwas bedeuten, sind selten. Eine unserer
großen Hoffnungen ist der junge Josse
Goossens, der mit Hilfe seiner vereinfachten
Farbenanschauung und seines breiten
Strichs eine verblüffende Leuchtkraft
in seinen Bildern erzielt. R. Böninger
betont mehr und mehr die große Linie;
sein Bild »Abend« hat eine fast monumentale
Wirkung. Während Max Stern frische
Straßenszenen im vollen Freilicht bringt,
entwickeln Fritz Reusing und D. Zacharias
ihr feines Tonempfinden an farbigen
Dämmerungsmotiven. Unter den Landschaftern
zeigen E. Hardt und O. Ackermann
Fortschritte in der Richtung eines
eigenen Stils. Unter den Bildhauern fällt
W. Lehmbruck mit einer Bronze, der Figur
eines sehr gut bewegten badenden
Mädchens, vorteilhaft auf. — Einen wesentlich
fortgeschritteneren Eindruck machte
eine kleine Ausstellung, zu der sich kurz
vorher in denselben Räumen sieben in
ihrem ernsten Streben wesensverwandte
Maler vereinigt hatten : A. Deusser, Max
Clarenbach, W. Schmurr, Otto und

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