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^-^> NEUE KUNSTLITERATUR ~(^^
gebietes im 15. Jahrhundert«, zu denen ihn sechs bisher
wenig beachtete Darstellungen aus dem Leiden
Christi im Münchner Georgianum anregten. Pit behandelt
zwei Porträtbüsten von Jacopo della Quercia,
die sich in Amsterdam befinden, Swarzenski analysiert
das Cranachsche Altarbild von 1509 im Städel-
schen Institut, Ernst Steinmann spricht über zwei
Terrakotta-Modelle Berninis, die das großherzogliche
Museum in Schwerin erworben hat. Gegenstände der
Gründung der Münchner städtischen Gemäldesammlung
« den Rat erteilt, keine städtische Galerie zu
errichten, sondern ein »Stadthaus« zu erbauen, das
aber gar nicht den Zweck haben sollte, die Bilder
zu bewahren; vielmehr müßten die Bilder den Zweck
haben, dieses Stadthaus zu schmücken. G.j.w.
Camille Mauclair, Auguste Rodin.
D e u t s c h v on R e g i n e Adler. Mit einem Porträt
des Künstlers und 44 Illustrationen. Autorisierte
LOVIS CORINTH
KREUZIGUNG (1907)
neueren Kunst behandeln Weigmann (Die »Retro-
spektive< im Münchner Glaspalast 1906), Uhde-
Bernays (Feuerbachs Lehrer Couture) und Walter
Riezler (Fritz Böhle, den er hauptsächlich als Maler
und Plastiker betrachtet). Kleinere Beiträge stammen
von Prinzessin Therese, von Georg Leidinger, Voll,
Pit etc. Habich und Bassermann-Jordan referieren
über die Renaissance-Ausstellung des bayerischen
Museumsvereins im Februar 1907, während der
Herausgeber selbst das Wort ergreift und »Zur
Uebersetzung. Prag 1907. Verlag von B. Koöi.
Preis geb. M. 10.—.
Am lächerlichsten müssen doch die Großen über
ihre Mitmenschen denken; von den großen Künstlern
der Gegenwart wohl keiner so sehr wie Rodin.
Weit über ein Menschenalter hindurch muß er sich
auslachen lassen — um dann von ebensovielen unselbständigen
Beurteilern auch wegen der kleinsten
und lässigsten Gabe über alle Maßen gepriesen und
»verhimmelt« zu werden. An geschmacklosen Lob-
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