Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 559
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-*=^> DIE MÜNCHNER JAHRESAUSSTELLUNG IM GLASPALAST <^=^

f. w. voigt

im schatten

Münchner Jahresausstellung 1908

Gesamtwirkung zu erhöhen. Gleichwohl ist
der Eindruck dieser kleinen Gruppe, die
sich um Marr und Bartels (beide mit vorzüglichen
Arbeiten vertreten) schart, ausgezeichnet
. Da begegnet uns u. a. Fritz Kunz
mit seinen Altarbildern für die Stadtkirche
St. Joseph in Basel, ein Meister von tiefpurpurner
, feierlicher Stimmung, der in vielem
das katholische Gegenstück zur neuprotestantischen
Kunst Uhdes darstellt. Da ist der
wundervolle Kolorist Paul Rieth und der
delikate, rokokozarte Walter Geffcken mit
seiner eigenartigen Oelwischtechnik, dem
besonders die „Toilette der Venus" sehr gelungen
ist (Abb. S. 574), da sind die Porträ-
tisten Blos und Adolf Heller, die Landschafter
Urban, P. P. Müller und Sieck,
und da ist, um nur noch einen hervorzuheben,
Georg Schuster-Woldan, der wieder ein
entzückendes Kinderbildnis zeigt.

Bei der „Scholle" fehlen einige der Besten.

FritzErler und seinBruder Erich Erler-Samaden
sandten nichts, ebenso blieben Höfer, Weise,
Eichler und Feldbauer fern. Sollte es wahr
sein, daß diese glänzende,vorzügliche Künstlergruppe
an inneren Unstimmigkeiten zu leiden
hat, die zu ihrer Auflösung führen müssen?
Es wäre schade. Denn gerade in den Sälen
der „Scholle" wehte von jeher der frische
Geist, den wir brauchen. Da waren Wege,
die in die Zukunft gingen . . . Diesmal regiert
Leo Putz bei der „Scholle". Es ist
nur bedauerlich, daß der großartige weibliche
Akt, den er gemalt und ausgestellt, wieder
aus dem Glaspalaste verschwinden mußte;
man sah ihn ein paar Tage lang, dann ward
er der lieben Prüderie zum Opfer dargebracht.
Jetzt sind es hauptsächlich Putzens Bilder
mit den starken blauen Klängen, die uns interessieren
. Wie dieses intensive leuchtende
Blau zu der zarten Hautfarbe gestellt ist, das
ist einfach unübertrefflich. In einigem Ab-

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