Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 569
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-a^> VAN GOGHS BRIEFE <ö^~

Plötzlich dann die merkwürdigen Stellen,
wo er von Christus spricht: „Er hat unbeirrt
als Künstler gelebt, ein größerer Künstler als
irgend einer, den Marmor, den Ton, die Palette
verachtend, denn er arbeitete in lebendigem
Fleisch. Das heißt: dieser unglaubliche
Künstler, der für das grobe Instrument unseres
modernen, nervösen und zerrütteten Gehirns

der, der sich in die Briefe van Goghs vertieft.
Man wird nie enttäuscht; nie tastet Plumpheit
sich durch dunkle Wüsten. So ist trotz aller
Tragik eine Heiterkeit und eine Schönheit in
diesem Buch.

Er will eine Malervereinigung gründen, um
sich gegenseitig zu unterstützen und beizustehen
, sich gegenseitig vorwärts zu bringen.

MORITZ BAUERNFEIND

AUS DEM ZYKLUS „DER DREI SCHWESTERN
CHRONIKA" (MITTELBILD) «««

Münchner ahresausstellung 1908

unbegreiflich ist, schuf weder Statuen, noch
Bilder, noch Bücher — er sagt es selbst ausdrücklich
—, er schuf wirkliche, lebende Menschen
, Unsterbliche. Das ist etwas Ernstes,
besonders weil es die Wahrheit ist." „Diese
gesprochenen Worte, die er als grand Seigneur
nicht einmal für nötig hielt aufzuschreiben,
sind der höchste Gipfel, den je die Kraft erreicht
hat, in solcher reinen Höhe bekommt
sie Schöpferkraft, erhabenste Schöpferkraft."
In dieser reinen, freien Atmosphäre lebt

Man erlebt die Entwicklung eines Menschen,
die in rasendem Tempo und unvergleichlich
gesetzmäßig vor sich geht; das Aufsteigen,
die Kraft und — ohne jede Anklage — heroisch
und groß das Eingehen in das Dunkel. Ist
hier etwas Krankhaftes? Es ist alles klar und
durchdacht, einfach und natürlich. Bei all diesem
Drang, bei all diesen Nöten des Schaffens,
das er sich in schlimmen Lagen durch Entbehrungen
ertrotzt (sein Prinzip, man muß
mit einer Brotrinde am Tag rüstig arbeiten

Die Kunst für Alle XXIII.

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