Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 576
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punkten behandelt ist, haben Brücke, Helmholtz und
Ostwald ihren Teil beigesteuert. Damit soll gesagt
sein, daß Kiesling in der Wahl seiner Gewährsmänner
sehr glücklich, mitunter nur er selbst zu bescheiden
gewesen ist, denn gerade jene Kapitel, in denen der
Autor auschließlich sein eigenes Empfinden zur Geltung
bringen konnte, wie z. B. in dem Abschnitte über
die »Komposition«, haben uns am meisten angesprochen
. Hier finden wir die Unterschiede der einzelnen
Kompositionsarten ganz vortrefflich gekennzeichnet
und auch in der Wahl der durch Illustrationen
näher erläuterten Beispiele aus alter und neuerer
Schule hat er mit wenigen Ausnahmen das Richtige
getroffen. Daß in einem solchen Werke auch das
rein Technische der Malerei eingehend hehandelt,
daß von den einzelnen Arten des Malens (Oel, Aquarell
, Pastell, Fresko usw.), von der Haltbarkeit der
Malerfarben, von ihren Veränderungen an der Luft
und im Licht gesprochen wird, ist wohl selbstverständlich
. Wie nötig die genauere Kenntnis aller
dieser Dinge für den Maler ist, erörtert der Autor,
der ja selbst ausübender Künstler ist, an der Hand
von Beispielen aus der jüngst verflossenen Zeit. g. b.

VERMISCHTES

E>ADEN-BADEN. Hermann Billings Neubau
in der Lichtentaler Allee, der vom nächsten Jahre
an eine »Ständige Kunstausstellung Baden-Baden«
beherbergen soll, geht der Vollendung entgegen.
Die elf Säle des Gebäudes werden Raum für etwa
500 Kunstwerke bieten; größte Vielseitigkeit, unter
Vermeidung eines einseitigen programmatischen
Standpunktes, soll für die kommenden Ausstellungen
als Richtschnur dienen; die Ausstellungsleitung wird
einer Reihe von Künstlern, darunter Hans Thoma,
G. Schönleber, Wilhelm Trübner, Ferdinand Keller
anvertraut sein.

DERLIN. Die Akademie der bildenden Künste
veranstaltet im Oktober eine Aquarellausstellung,
die die Stellung der Aquarellmalerei in der bildenden
Kunst Deutschlands zeigen soll. Es ist beabsichtigt, mit
dieser Ausstellung darzutun, daß das Aquarellieren

nicht nur als Hilfsmittel, zum Festhalten einer flüchtigen
Skizze, dienen kann, sondern sehr wohl, wie
dies besonders in England geläufig ist, für die Schöpfung
selbständiger Kunstwerke geeignet ist. Interesse
für den in Deutschland vernachlässigten Kunstzweig
zu erwecken, ist also der Zweck der Ausstellung.
Der Kaiser wird aus seinem Privatbesitz manches
beisteuern, die deutschen Mitglieder der Akademie
wurden zur Ausstellung von je drei Aquarellarbeiten
eingeladen. Vermutlich werden auch an Nichtmit-
glieder ähnliche Einladungen nach Maßgabe des verfügbaren
Raumes ergehen. — Neben dem künstlerischen
Zwecke verfolgt die Ausstellung noch einen
sozialen, das materielle Ergebnis ist für Wohltätigkeitsanstalten
unter dem Patronat der Kaiserin bestimmt
.

t/'LAGENFURT. Eine neue Kunstprovinz will nun
auch Kärnten werden. Erst in den letzten Jahren
ist man darangegangen, die Talente, an denen Kärnten
auf dem Gebiete der bildenden Kunst nie verwaiste,
zu sammeln und ihnen, die bisher als Künstler wenig
Berührungspunkte mitder Heimatfanden,durch regelmäßige
Kunstausstellungen in der Landeshauptstadt
Klagenfurt Bodenständigkeit im eigenen Lande zu
verleihen. Die unmittelbare Folge davon ist das
Erwachen der Kauflust in den wohlhabenden Kreisen.
Schon haben sich einige namhafte Künstler, die
früher in den bekannten Kunststädten wirkten, daheim
angesiedelt; einige ständig, andere wenigstens
für einen Teil des Jahres. Die günstigen Rückwirkungen
auf Kunstgewerbe, Architektur und sogar
auf die Wiedereinführung der charakteristischen, zum
Teil schon halbvergessenen Volkstrachten sind unverkennbar
. Die soeben eröffnete zweite Kunstausstellung
des Kunstvereines für Kärnten ist ein voller
Erfolg geworden; Ludwig Willroider, Gilbert
von Canal, Alexander D. Goltz, Konrad von
supanchich,toni gregoritsch,leopoldresch,
Alfons Purtscher, Josef Kassin, Friedrich
Gornik waren unter den Ausstellern. Ein äußeres
Zeichen des bewußten erwachenden Kunstlebens soll
auch die Erbauung eines ständigen Ausstellungsheimes
werden, wofür der »Kunstverein für Kärnten«
bereits einen sehr günstigen Bauplatz gesichert hat.

FRIEDRICH GORNIK TIGER

Münchner Jahresausstellung 1908

Redaktionsschluß: 11. August 1908 Ausgabe: 27. August 1908

Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G. — Beide in München


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