Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 2
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EKP6E5rTO5S

darf ihre Lösung getrost der Zeit überlassen.
Ich meinesteils glaube, daß man für das deutsche
ländliche Haus zu Formen, namentlich des
Aeußeren, gelangen wird, die von den englischen
nicht unwesentlich verschieden sind,
und die aus der deutschen, bescheideneren
Lebenshaltung, den Wetterverhältnissen des
Landes, der andersgearteten Ueberlieferung
sich ergeben. Und obwohl einzelne tüchtige
und als Ganzes gelungene Leistungen, die
eine ausgesprochen deutsche und selbständige
Art zeigen, bei uns vorhanden sind, so fehlt
der Bewegung doch immer noch der einheitliche
Gedanke, der zu einer feststehenden Art,
zu einem aus besonderen Bedürfnissen entsprungenen
Stil führen könnte. So wird man
eine innigere Anlehnung an die erprobten englischen
Formen und Gebräuche durchaus verständlich
finden und gutheißen müssen; und
das um so mehr, da die englische Art Gestaltungen
zeigt, die von persönlichen Liebhabereien

frei eine so hervorragende Sachlichkeit und
durch sie beinahe Allgemeingültigkeit haben.

Das Haus Henkell in Wiesbaden
zeigt viel von diesen wohltätigen englischen
Einflüssen, und es stimmt mit dem Wesen
seines Besitzers, des Herrn Otto Henkell,
durchaus überein, der als Mann von Welt
eine hohe und bewußte Schätzung englischer
Kultur hat. Es geht ihm, meine ich, wie so
manchem von uns heute, die sich nicht nur
zu ihren sachlichen Ergebnissen, sondern auch
zu ihrem tieferen ethischen Sinn durch eine
Art von Wahlverwandtschaft in freudiger Verehrung
hingezogen fühlen, ohne daß sie fürchten
brauchten, dadurch etwas von ihrem Eigenen
aufgeben zu müssen. In dem Schweizer Maler
Hans Beatus Wieland in München hat er
einen Baumeister gefunden, der in allen wichtigen
Fragen durchaus mit dem Bauherrn übereinstimmt
, und aus diesem schönen Zusam--
menwirken ist eine ausgezeichnete Leistung

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