Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 49
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ARCH. ROSSITER & WRIGHT-NEW YORK ENTWURF FÜR EIN LANDHAUS IN BRANTWOOD MIT GRUNDRISSEN

AMERIKANISCHE ARCHITEKTEN

I.

(ENTWICKLUNG DER LANDHAUSARCHITEKTUR. WILSON EYRE)

Vielen mag es sonderbar erscheinen, über moderne
amerikanische Architektur belehrt
werden zu sollen, denn selbst die europäische
Architektur hat sich ja erst in den letzten Jahrzehnten
aus der Nachfolgerschaft der historischen
Stile zu einer modernen Auffassung
hindurch gearbeitet. Es ist ja auch gar nicht
zu leugnen, daß die amerikanische Architektur
lange Zeit eklektisch war, zum Teil noch ist.

Naturgemäß war der englische Einfluß der
nachhaltigste. Aber auch aus Holland, Frankreich
, Spanien und Schweden haben bekanntlich
Ansiedler den Weg nach der neuen Welt
gefunden und zwar zum Teil zu einer früheren
Zeitperiode als die englischen. Gerade deshalb,
weil man gezwungen war, sich damals nur auf
Notwendigkeitsbauten zu beschränken und jeder

halbwegskomplizierten Bauweise aus dem Wege
zu gehen, kann bei jenen frühen Ansiedelungen
von Architektur als solcher kaum die Rede sein,
denn es mangelte ja auch völlig an studierten
Architekten. Aber dennoch haben gerade die
primitiven Lebensverhältnisse der Bauweise
nach und nach manche Eigentümlichkeit aufgedrückt
und zur Entwicklung origineller Eigenschaften
geführt. Vor allem ist der Notwendigkeit
schneller Arbeit und dem Holzreichtum
Amerikas die Entwicklung der Holzbauten zuzuschreiben
. Für öffentliche Gebäude und Stadthäuser
sind sie überlebt, aber für das Cottage
und die einfachere Sommervilla wird der Holzbau
noch allgemein angewandt. Ganz besonders
aber hat wirklich eine neue und amerikanische
Stilart in jener Zeit ihren Ursprung
gefunden: der Kolonialstil. Allerdings
beruht er auf ausländischen
Einflüssen, doch nur unter amerikanischen
Lebensverhältnissen und
dem hiesigen Klima Rechnung tragend
, konnte er sich in seiner Besonderheit
entwickeln. — Seine
ersten Anfänge datieren natürlich
von dem Beginn der Kolonisation,
und seine Blüte fällt in die zweite
Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er
beherrschte aber die hiesige Architektur
bis nach dem ersten Vierteides
19. Jahrhunderts. Nachdem

Dekorative Kunst. XI. 2. November 1907.

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