Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 93
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-ss-Ssö> SCHMUCK ARBEITEN VON EMIL LETTRE <^=^

doppelspange aus brüniertem silber

ENTWURF UND AUSFÜHRUNG

blenden. Wie protzig erscheinen dagegen die
üblichen kostbaren Ringe, die blitzen und
schreien und in der schrillen Dissonanz auffallen
wollen, ein Schmuck für Wilde und
Emporkömmlinge. Hier dagegen sanfte Abtönungen
, tiefe Akkorde, inneres Leben, so
daß ein solches Schmuckstück wirklich für
sich in geschlossenem Sinne zu existieren
scheint. Ein mattblauer Saphir in breiter,
mattgoldener Fassung fällt besonders durch
dieses feine, farbige Zusammenstimmen von
Stein und Metall auf.

Diese Farbwirkungen treten vor allem auch
in den Gehängen hervor, in denen Lettre
mit Recht sein volles Können entfaltet. Die
Ketten mattgold, kleine, breitgeprägte Platten

brosche mit grünem chrysopras

VON EMIL LETTRE, BERLIN

an den Ketten hängend und zwischen diesen
oder auf ihnen, sparsam verteilt, Lapislazuli,
rotbrauner Karneol, wie plötzliche Flämmchen
sanft aufzuckend. Das Ganze ist von nervösester
Beweglichkeit, bei aller handwerklich
zuverlässigen Bearbeitung. Durch besondere
Behandlung gibt Lettre dem Gold in einem
Blattmotiv eine rotgolden-matte Tönung; Email
ist weiß und rot eingefügt. Oder ein besonders
schöner, großer, grüner Chrysopras
ist umgeben von zart gehämmertem Gitterwerk
, das wiederum in feinster Weise ausgesägt
ist, so daß bei näherem Zusehen das
feine, schmale Gitterwerk sich auflöst in ein
Gefüge von Käfermotiven.

Ernst Schur

goldene taschenuhr, an der kette sardonixkugel « brosche, in gold getrieben mit lapislazuli

anhänger aus gehämmertem gold mit emaille und koralle

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