Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 123
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-s?4^> DAS NEUE KURHAUS IN AIBLING <^*~

und Anpassung der örtlichen Situation und
in ihrem schmucken Aussehen liegt. Auch
bei der Ausführung des Aiblinger Kurhauses
bewies er wieder einen feinen künstlerischen
Blick für die Wertung der Lage.

Die landschaftliche Umgebung ist reizend.
Das neue Kurhaus liegt zwischen schattigen
Baumgruppen und ist rings von Wasser, dem
rasch dahinfließenden Flüßchen Glonn umgeben
. Von den Ruhebänken der Anlage
aus genießt man herrliche Aussichten auf das
bayerische Alpenvorland mit der im blauen
Dufte schimmernden Bergkette im Hintergrunde
. Ueber dieser von Sonne, Licht und
Luft durchfluteten Landschaft wölbt sich der
auf der bayerischen Hochebene tiefblaue Sommerhimmel
.

Schachner beschloß das Kurhaus nach
bewährten Vorbildern zu
erbauen und ein Haus in
diese Landschaft hineinzusetzen
, wie es deren ähnliche
von alters her dort
gibt; ein Haus mit weit
vorspringendem Dache,ge-
weißten Wänden und einer
langen Reihe in der Sonne
hell blinkender Fenster
und buntfarbigen Blumen
davor. Wer die Landschaft
in und um Aibling kennt
und das neue Kurhaus
sieht, für den ist es eine
ganz selbstverständliche
Erscheinung geworden.

Der Typus des oberbayerischen
Bauernhauses
, in dessen eigentümlichem
baulichen Charakter
es liegt, bei mäßigen
Höhenmaßen sich mehr in
die Breite und Länge auszudehnen
, ist im ganzen
glücklich festgehalten.

Um den räumlichen Anforderungen
eines Kurhauses
zu genügen, bedurfte
es natürlich viel
größerer Ausmaße als bei
einem Landhause. Oert-
liche Verhältnisse bedingten
die Anlage einer Terrasse
und infolgedessen
einen ziemlich hochgestellten
Unterbau, wodurch
auch das Ansehen des
Hauses wuchs. Es erscheint
darum viel statt- richard schachner

licher, repräsentativer, viel feiner und vornehmer
als ein Bauernhaus, ohne jedoch etwas
von dem Ausdruck anheimelnder Gemütlichkeit
einzubüßen

Die Raumeinteilung im Innern zeigt eine
streng symmetrische Anordnung. In der
Achse des Hauses liegt der große Saal, wodurch
die Breitseite und Tiefenausdehnung
des Hauses bestimmt wird, das so sein charakteristisches
Aussehen erhält. Die an den
Saal angegliederten und mit ihm verbundenen
Restaurationsräume zeigen im Erd- wie im
Obergeschoß die gleiche Gestaltung. Doch
erscheint jedes dieser Zimmer, je nach Zweck
und Bedürfnis, immer wieder anders. In der
Wahl der Möbel und der inneren Ausstattung
usw. herrscht große Abwechslung durch die
Verschiedenheit der Holzarten, Beizen und

gang der saalgalerie

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