http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_18_1908/0231
-*=4^> DIE PFULLINGER HALLEN <^ö-
EINZELBILD DER OSTWAND DES KONZERTSAALES
MALER: ULRICH NITZSCHKE
ohne weiteres zugeben. Aber zuerst gilt es
doch die Fresken als das zu würdigen, was
sie vor allem sein sollen: Teil und Schmuck
eines bestimmten Raumes. Und da wird jeder,
der in diesem Raum selbst stehend sie betrachtet
, doch immer wieder erstaunt sein,
wie sie diesen ihren Daseinszweck erfüllen,
mit welch' sicherem Gefühl das Richtige getroffen
ist in Punkten, an denen heutzutage
fast alles noch vorbeigreift, was bei uns als
Wandmalerei und Raumkunst auftritt: Zahl,
Verteilung und Größe der menschlichen Gestalten
im einzelnen Bild und als Faktoren
im Ensemble der Wand und des Saales, das
Verhältnis des landschaftlichen Hintergrundes
zu den Figuren, die farbige Komposition als
raumbildende und als stimmungschaffende
Funktion. In alledem haben die jungen Künstler
treffliches, ja bewundernswertes geleistet. Sie
haben sich mit leidenschaftlichem Ernst in die
TEILSTÜCK DER SÜDWAND DES KONZERTSAALES
Dekorative Kunst. XI. 5. Februar 1908. 209
MALER: LOUIS MOILLIET
27
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_18_1908/0231