Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 276
(PDF, 145 MB)
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^£sö> PAUL ARNDT -C^=^

PAUL ARNDT « LEDERBÄNDE MIT FLECHTARBEIT, BLINDDRUCK, HANDVERGOLDUNG, PERLENSTICKEREI UND
AUSSCHLAGARBEIT « AUSFÜHRUNG: PAUL ADAM UND A. KÖKER, DÜSSELDORF

Die Erörterung kunstgewerblicher Fragen
wird für das Publikum an Interesse, für
alle näher Beteiligten an Wert gewinnen, wenn
die führenden Künstler öfter die bildliche Bekanntgebung
ihres Schaffens mit dem eigenen
Worte begleiten werden, wie in diesem Hefte
F. H. Ehmcke es getan hat. Sie sind der persönlichen
Ziele, wie der allgemeinen Aufgabe
unserer Kunstarbeit im eigentlichen Sinne
bewußt und dürfen daher auf bereitwilligstes
Gehör rechnen.

Dagegen wird der in die Mitarbeit eintretende
Jüngere den empfehlenden Hinweis
auf seine Leistungen erwarten dürfen. Paul
Arndt ist mit persönlicher Befähigung und
ausgebildetem Geschmack in diejenige Bahn
unserer gewerblich-dekorativen Kunst eingetreten
, die durch die Steglitzer Werkstatt eröffnet
wurde. Von Beruf Lithograph, hat er
unter der Leitung von F. H. Ehmcke die Buchkunst
seiner Arbeit hinzugewonnen. Der Su-
periorität der englischen Technik in der Buchkunst
gemäß, ging der Künstler 1904 nach
England und besuchte anderthalb Jahre das

Battersea Polytechnic in London. In der
Werkstatt von Sangorski and Suttcliff erlernte
er das Buchbinden. Er beteiligte sich
an der National Competition und empfing
für seine Arbeit die silberne Staatsmedaille
und die bronzene des Owen Jones-Preises.
Der Künstler dankt dieser englischen Schulung
den sicheren Sinn für die Reize, die
der Technik abgewonnen werden können und
für die Schönheit des Materials. Seine Art
aber ist deutsch und ist persönlich. Den technisch
gegebenen, also wahrhaft buchmäßigen
Schmuckmöglichkeiten gewinnt er mit erfinderischer
Kraft sehr mannigfaltige Lösungen ab,
die immer in sich geschlossen und überzeugend
sind. Der Künstler ist berufen, der
Kultur unseres deutschen Buches wertvolle
Dienste zu leisten. Seine Gabe technischornamentaler
Erfindung im weiteren Sinne
zeigt die abgebildete Leinendecke in einem
glücklichen Beispiel. Möge dem Künstler,
der Düsseldorf verläßt, in Berlin eine fruchtbare
Verwertung seiner ruhig-sicheren Art
vergönnt sein.

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