Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 288
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-er4^> DAS „FEUERSCHLOSZ" IN HONNEF <ö^5-

WILHELM FREIHERR VON TETTAU

PFORTNER HAUS UND REMISE

Höhe in den ringsum laufenden Paneelen
eingehalten, um die Zusammengehörigkeit der
Einzelräume zum Ausdruck zu bringen. Die
Abbildungen auf den Seiten 292 bis 296 geben
einen Begriff von der räumlichen Wirkung.
Die letzteren zeigen uns Partien aus einigen
Räumen dieser Gesamtgruppe. Die breitgestreckten
Gurtbögen, die niedrigen Durchgangstüren
, die tief heruntergehenden Fenster bringen
eine Breite und Schwere in diese Räume,
die lebendig kontrastiert zu dem Treppenhause
mit seinem hoch einfallenden Licht und den
schlank ansteigenden Pfeilern der das Gewölbe
tragenden Bögen. Die Brüstungen der Treppe
und der Halle im Obergeschoß sind wie flach
profilierte Tafeln zwischen die Pfeiler eingefügt
, die unbekümmert um die Stockwerksteilung
aufschießen mit eigenartigen, zierlichen
, fast überschlanken Pilastern.

Eine ungewöhnliche Großzügigkeit spiegelt
sich auch in dem Damenzimmer und dem
Schlafzimmer wieder (Abb. S. 295 u. 297). In
beiden Räumen sind die Erkerausbauten durch
scharfe Trennung von den übrigen Räumen,

durch das Tieferlegen der Decken und durch
das kräftige Zusammenfassen der Lichtquellen
sehr ernst und streng gegliedert. Bei dem
Schlafzimmer wirkt die puritanische Einfachheit
mit dem zierlichen Charakter des Toilettetisches
, der Vorhänge, mit der Helligkeit des
einflutenden Lichtes ungemein adrett und sauber
. In dem Damenzimmer dagegen kann ich
mich des Eindrucks einer gewissen Oede nicht
erwehren. So eigenartig und ausdrucksvoll
die räumliche Gliederung des Raumes durchgeführt
ist, so ungern vermisse ich hier die
Behaglichkeit und den Charm, den ich gerade
bei einem Damenzimmer am ersten erwarten
würde.

Auch bei diesen Innenräumen möchte ich
mit einigen Worten auf die charakteristische
Behandlung der Materialien, die überaus sachgemäße
Verwendung und Benutzung der Eigentümlichkeiten
jedes Materials hinweisen. Die
Täfelungen, die, wie schon der Name besagt,
nicht aus massivem Material, sondern aus
aufgelegten Tafeln bestehen, verleugnen nirgends
ihren flächenhaften Charakter. Starke

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