Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 303
(PDF, 145 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_18_1908/0331
GRABDENKMÄLER VON FRITZ SCHUMACHER

Eines zeigen uns fast alle Abbildungen
guter neuerer Werke der Grabmalskunst,
nämlich die Notwendigkeit einer durchgreifenden
Umgestaltung unserer großstädtischen
Friedhofsanlagen. Ja, seit wieder mehr wirkliche
Kunst sich dort blicken läßt, desto fühlbarer
wird die geschäftsmäßige, stimmungslose
Oede des Gräberfeldes. Wichtiger als
die Gestaltung des einzelnen Denkmals ist
die Aufgabe, dem Gottesacker die poesievolle
Erscheinung wiederzugeben, die er von alters
her hatte.

Die wachsende Größe unserer Friedhöfe
ist dabei ein Haupthindernis. Man muß sich
von vornherein klar machen, daß bei solchen
Riesenplätzen, wie es die städtischen Begräbnisorte
heute meist sind, eine künstlerische

Wirkung des Einzelgrabes wie des Ganzen
fast ausgeschlossen ist, wenn das Gebiet nicht
durch architektonische oder gärtnerische Mittel
in kleine geschlossene Gruppen geteilt
wird, deren jede einen kräftig umrahmten
Bezirk darstellt. Die Notwendigkeit einer
solchen festen Umschließung gilt auch für
kleinere Friedhöfe. Nur so können wir ihnen
den ernsten und weihevollen Charakter, die
stille Vornehmheit wiedergeben, die sie heute
eingebüßt haben. Man denke sich im Friedhof
zu Salzburg die Arkaden und die dahinter
ansteigende Felswand weg oder nehme manchem
südlichen Camposanto die hohen Zypressenreihen
, um der ausschlaggebenden Wirkung
der Umrahmung inne zu werden.
Unsere neueren Friedhöfe können sich

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BILDHAUER: SELMAR WERNER-DRESDEN AUSFÜHRUNG: G. A. WALTHER-DR ES DEN

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