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PLAKAT-ENTWÜRFE FÜR DIE PHOTOGR. AUSSTELLUNG DRESDEN 1909
wilhelm hartz
dresden
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hugo klugt
münchen
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robert stein
berlin
iii.preis(unten)
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AUSSTCLLUAG
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NEUE BÜCHER
Das Großherzogliche Hoftheater in Weimar
. Denkschrift zur Feier der Eröffnung herausgegeben
von Prof. Max Littmann. Mit vielen Abbildungen
und Plänen. München 1908. Verlag von
L. Werner. M. 8.—.
Wenn auch Prof. Littmann bei diesem seinem
neuesten Theaterbau aus
Rücksicht auf die Forderungen
des Hofmarschallamts
das Rangtheater beibehalten
und so darauf verzichten
mußte, dem Münchener
Prinz-Regenten-Theater und
dem Schillertheater in Charlottenburg
ein drittes, nach
den dort gemachten Erfahrungen
verbessertes Amphitheater
hinzuzufügen, so ist
es ihm doch gelungen, manche
seiner Reformideen
durchzusetzen, traditionelle
Mängel zu beseitigen und
durch verschiedene Neuerungen
den Hoftheatertypus
so wesentlich umzugestalten
, daß diese Schrift für jeden
Architekten, der sich
mit dieser — wie Oberbaudirektor
Coudray sagte —
»schwierigsten Aufgabe unter
allen Bauwerken« befaßt,
von der größten Wichtigkeit
ist. Wenn auch nicht in der
äußeren Gestalt und der inneren
Ausstattung — hier waren
die Wünsche des großherzoglichen
Auftraggebers
und die Macht der Tradition
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DRESDEN1909
MAI BIS OKTOBER
maßgebend — so besitzt Weimar in diesem Bau doch
das modernste deutsche Theater, was die Zweckmäßigkeit
der Gesamtanlage, die Gestaltung von Bühnen-
und Zuschauerraum, die maschinellen und elektrischen
Einrichtungen, Heizung und Lüftungsanlage,
Sicherung gegen Feuersgefahr, kurz den eigentlichen
Organismus anbetrifft. Die
wichtigste Neuerung ist das
variable Proszenium, das in
gleicherweise die Benützung
der Bühne für das intime Konversationsstück
, das Schauspiel
und die große Oper gestattet
und Wagners Forderung
des versenkten und verdeckten
Orchesters durch
Ausscheiden der Proszeniumslogen
erfüllt. Auch bei
der Stufenanlage des Parketts
und der Unterteilung
der Ränge sind die Vorteile
des Amphitheaters berücksichtigt
. Es würde zu weit
führen, hier auf alle Verbesserungen
näher einzugehen,
die dem künstlerischen Eifer
und der reformatorischen
Tätigkeit des Erbauers ein
neues glänzendes Zeugnis
ausstellen. Die Schrift selbst,
die auch über die Geschichte
des Weimarer Theaters, die
technische Ausführung, die
Schwierigkeit der Funda-
mentierung u. a. m. viel Interessantes
enthält, sei allen
Architekten zum Studium
empfohlen.
Für die Redaktion verantwortlich: H. BRUCKMANN, München.
Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G., München, Nymphenburgerstr. 86.
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