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-S5=4^> IGNATIUS TASCHNER <^*~
ignatius taschner-berlin « bekrönung über dem eingang des pfortnerhauses der irrenanstalt buch
Körper und wesentlich
auch in
den Linien der
Kleidung aus;
sie gipfelt in den
trotziggeschlossenen
Händen
und dem aufrechten
Kopf,
dessen Unter-
lippeund Augenbrauen
die Ent-
schiedenheitdes
Willens bekunden
.
Erst durch
diese geschlossene
Einheit des
Körperhaften
wird, fast unvermerkt
, die Vorstellung
von der
geistigen Hoheit
des Mannes vermittelt
. Es ist
nicht der ideale
Schillerderdeutschen
Mädchenschulen
, sondern
der tätige große
Mensch, der nie
vom Schicksal
Bezwungene;
auf seiner Stirne
relief d. fortuna in der vorhalle d. warenhauses wertheim
thront die erhabene
Sicherheit
des großen Geistes
. Es ist der
Schiller, der
allen Lebenslagen
sich gewachsen
zeigte, von
dem Goethe
sagte, daß er
„immer noch
größer sei als
diese Herren,
wenn er sich die
Nägel beschnitt".
In dieser bedeutenden
körperlichen
Erscheinung
, die
geistigeGrößein
sich offenbart, in
dem mächtigen
Rhythmus der
Bewegungslinien
, die zur
Höhe streben
und zur Einheit
sich zusammenschließen
, liegt
die plastische
Monumentalität
des Werkes.
Paul Ferdinand
Schmidt
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