Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 434
(PDF, 145 MB)
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-^=g> DIE AUSSTELLUNG ALS KÜNSTLERISCHES GANZES

gebr. rank-münchen eingangsbauten (pförtnerhaus)

Das Theater-Cafe ist von Paul Pfann. Die
Hauptseite mit Arkaden ist dem Hauptplatz
und der Gartenstraße wesentliche Zier. Auch
Pfann zeigt immer bei Befreiung von traditionellen
Formen höher gesteigertes Vermögen
im klaren, bezwingenden Ausdruck. — Die
architektonische Bedeutung von Max Litt-
manns Münchener Künstlertheater liegt
mehr im Innern als im Aeußern. Wird das
Innere Littmanns Ruhm alsTheatergestalter
noch mehr erweitern, so kann das Aeußere
trotz seiner sehr bescheidenen Sprache und
Mittel für München eine erfreuliche kleine
Etappe in der Emanzipierung von nachgerade
geheiligter Formenwelt bedeuten. Heinrich
Düll und Georg Pezold haben durch farbigen
Terrakottenschmuck, durch einen doppelt
aufgestellten Bronzekandelaber die schlichte
Fassade in vornehmer Weise ausgezeichnet
und auch Mössels farbiger Schmuck hat sich
unentbehrlich zu machen gewußt. Im Innern
sind Kassenflur und Umgang geradezu klassisch
— im permanent vorbildlichen Sinne
des Wortes — zu nennen. Im Foyer dagegen

hat sich die Absicht, vielmehr dem Geschmacke
des letzten Viertels des 18.Jahrhunderts als
unserer Zeit eine artige Reverenz zu machen,
alsHemmungreinenGestaltenserwiesen. Ganz
allein sehenswert wird das Haus aber durch Zuschauerraum
und Bühne. Wie hierdurch
graugebeiztes Eichenholz, das leicht intarsiert
ist, und nur wenig dunkler getöntes Fichtenholz
eine farbfreudige Haltung des ganzen Raumes
erzielt wurde — ist uns überraschend und
künstlerisch fein durchdacht. In demgestickten
blauseidenen Bühnenvorhang von Margarete
von Brauchitsch steht der Farbe der strengen
Architektur ein leichter, freundlicher und beweglicher
Gegen wert groß terWichtigkeit gegenüber
.*)

Nun erst betreten wir durch den schmalen
offenen Pfeilergang den dritten Platz der Ausstellung
. Dieser zeigt eine Seite offen —

*) Wir verweisen hier auf die von Prof. Littmann
herausgegebene Denkschrift über das Künstler-
Theater, die eine eingehende Beschreibung des Gebäudes
und seiner Einrichtungen, Abbildungen, Pläne
und Schnitte enthält. (Verlag L. Werner, München.)

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