Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 435
(PDF, 145 MB)
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DIE AUSSTELLUNG ALS KÜNSTLERISCHES GANZES

gebr. rank-münchen eingangsbauten (verwaltungsgebäude)

die nur vom Grün des Ausstellungsparkes
mehr angedeutet als fest gebildet wird. Zwei
Seiten des Platzes bilden die Schmalseite von
Halle I und die Längsseite von Halle II.

Der Mittelbau der Halle I - - ebenfalls ein
Werk Wilhelm Bertschs — läßt sich auch
aus den Abbildungen recht gut kennen lernen,
wenn man dazu den Grundriß als Erläuterung
benützt. Auch hier hat Zweckmäßigkeit künstlerisch
Neues und Hervorragendes gezeitigt.

Der Platz oder Hof wird durch vier große
bündelartige Lichtträger aus Eisenbeton— nach
dem preisgekrönten Entwurf von Ernst Pfeifer
- vor den anderen Höfen ausgezeichnet. Und
durch Terrassen an den Hallen, durch terrassenartige
Erhöhungen um die Pfeiler herum wird
das Hofbild nicht unwesentlich bereichert.

Doch besonders lockt uns hier die „grüne
Wand" als ein Neues. Was haben unsere
Münchener Künstler aus diesem Parke für
raumbildende Mittel zu gewinnen vermocht!
Nur wenig öffnet sich die grüne Wand zu
einem Parkrund mit kleinem Weiher und
stillen und fröhlichen Statuen. Doch sei die

Plastik einer späteren Betrachtung vorbehalten
.

Deutlich hat die Kunst des achtzehnten Jahrhunderts
, hat Nymphenburg und Schleißheim
die Künstler angeregt und erzogen aber
anders als frühere Generationen des letzten
Jahrhunderts. Die waren Sklaven und Nachahmer
— unsere Künstler sind frei geworden
und sehend.

Wenn wir uns unter den Bäumen wenden,
findet das Auge von hier aus an der anderen Seite
des Hofes oder Platzes eine schmale Straße
zwischen den beiden Hallen. Diese führt in
einen kleinen, unregelmäßiger gestalteten Hof,
in dem ein buntbemalter Giebel mit grotesk
ausgeschnittener Frauenfigur den wirksamen
Abschluß bildet. Der ganze Hof mit der runden
Frühstückshalle, der umzäunten Terrasse,
der hölzernen Loggia, dem Brunnen und den
Bänken unter Bäumen ist eine Schöpfung
Richard Riemerschmids. (Vgl. S.442u.443.)

Weder Worte noch Bilder können hier klar
machen, wie meisterlich Riemerschmid den
Raum zu nützen gewußt, wie er aus der Not-

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