Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 498
(PDF, 145 MB)
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^s5> DIE STUTTGARTER STUDENTENKUNST-AUSSTELLUNG <^=^

MARTIN WERNER-ZÜRICH ENTWURF ZU EINEM STUDENTENHAUS (Grundrisse auf seite 499)

Was wir hier allein zu behandeln haben und
was zugleich den Kernpunkt der ganzen Ausstellung
bildet, ist aber die moderne Studentenkunst
, das Ergebnis des großen Wettbewerbs
, der überall in deutschen Landen ein
erfreuliches Echo gefunden hat.

Jetzt kann man es ja sagen, daß der von Stuttgart
ausgehende Ruf zunächst nicht gerade
allgemeine Begeisterung auslöste. Nur weiter
blickende Männer, welche ein warmes Herz für
die vielen Fragen der modernen ästhetischen
Kultur haben, wie deneken-Krefeld, Th. Fi-
scher-Stuttgart, K. v. lange-Tübingen, Licht-
wark- Hamburg oder Kautzsch - Darmstadt
haben sofort nach dem ersten Bekanntwerden
des Planes die ganze Tragweite der Aktion
richtig erkannt. Die meisten anderen begnügten
sich, sofern sie überhaupt hiezu Stellung
nahmen, mit rein platonischen Versicherungen
und warteten, ohne selbst nennenswert fördernd
einzugreifen, erst die Ergebnisse ab, um
nachträglich auch mit ihrer Zustimmung nicht
zurückzuhalten. Es war gewiß nicht leicht,

einerseitsdieStudenten, andererseits die Künstler
von der Notwendigkeit der ganzen Aktion
zu überzeugen. Die Mehrzahl der Studentenschaft
war mit wenigen rühmlichen Ausnahmen
mit den schauderhaften Talmi-Produkten
, mit denen ihre Versammlungsräume
„geschmückt" sind, oder mit denen sich die
Musensöhne gegenseitig beschenken, durchaus
zufrieden. Von vielen anderen, gewiß auch
nicht unwesentlichen Fragen abgelenkt, fühlten
es die Studenten fast gar nicht, in welcher
wenig beneidenswerten Umgebung sie ihre
schönsten Jahre verbrachten, und waren viel
zu bequem dazu, mit der, auf die eigenartigen
Kreditverhältnisse aufgebauten Gepflogenheit
zu brechen, sich alles fix und fertig von Spezialgeschäften
anhängen zu lassen, was nur
das Wappen, den Zirkel oder Wahlspruch ihrer
Korporation trägt. Die Schwierigkeiten in
dieser Hinsicht wurden dadurch noch mehr
erhöht, daß es keine einheitlichen Gesamtvertretungen
gibt, sondern daß die Studentenschaft
in viele Lager gespalten ist, die mit

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