Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 500
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-sHssö> DIE STUTTGARTER STUDENTENKUNST-AUSSTELLUNG <^s^

RICHARD RIEMERSCH MI D-MÜNCH EN „GOTTINGER ECKE"

EHRENPREIS DER UNIVERSITÄT GÖTTINGEN « AUSFÜHRUNG: DEUTSCHE WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKSKUNST, G. M. B. H., DRESDEN

einander gar keineBerührung haben und suchen,
sondern es geradezu mit Mißtrauen verfolgen,
wenn sich in einem künstlerisch höher stehenden
Kreise, beispielsweise in einem akademischen
Architekten- oder Gesangverein, hoffnungsvolle
Bestrebungen zur Besserung zeigen.

Aber auch unsere Künstler äußerten sich
zunächst skeptisch. Mit Ausnahme der Architekten
fast ausnahmslos nicht den Hochschulkreisen
entstammend, zeigten sie gar kein
Verständnis für die historisch gewordenen,
äußeren Formen deutschen Studententums, das
ihnen bisher direkt so wenig Bestellungen erteilt
hatte; sie ahnten gar nicht, wie groß das
Gebiet ist, das sich hier erobern läßt, wenn
man sich nur die Mühe gibt, sich in diese
eigenartige, dem Nichtakademiker ganz abgeschlossene
Welt zu versenken.

Alle derartigen Schwierigkeiten mußten zunächst
beseitigt werden, um die bisher nicht
bestandenen Beziehungen zwischen dem
Studenten und dem Kunstgewerbler anzuknüpfen
. Umsomehr werden es die Fachkreise
würdigen, daß die Studentenkunst-
Ausstellung zustande kam und überdies noch
gelang; wenn sie auch keineswegs den Schlußstein
der ganzen Aktion bedeutet, sondern

nur die erste Etappe auf dem Wege sein will,
der nun vorgezeichnet ist. Der Zusammenhang
des bislang abseits vegetierenden studentischen
Kunstgewerbes mit dem übrigen
gerade auf deutschem Boden zu so hoffnungsvoller
Blüte gelangten Kunsthandwerk ist nun
hergestellt, und es gilt für die Folge, diesen
Zusammenhang, ohne den es eine wirkliche
Studentenkunst nicht geben kann, treu-
lichzu wahrenund immer weiter auszugestalten.

Die Jury, der die klangvollsten Namen angehörten
, hatte wohl eine schwierigere Arbeit,
als dies je zuvor bei irgend einer Ausstellung
der Fall war. Gerade durch die verschiedenen
Materialgruppen, sowie durch die Berücksichtigung
der Sonderwünsche nach Geld- oder
Ehrenpreisen wurden die Beratungen sehr in
die Länge gezogen. Dennoch wurde alles auf
das Gewissenhafteste bewältigt, und die besten
Stücke wurden durchwegs entsprechend ausgezeichnet
. Gerade weil ich einige Tage vor
der Jurysitzung auf das Krankenlager geworfen
wurde, somit den entscheidenden Sitzungen
nicht beiwohnen konnte, kann ich die Resultate
des Preisgerichts objektiv betrachten. Den
Urteilsspruch kann man allgemein fast ohne
Ausnahme unterschreiben, und den preisge-

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