Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 506
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_18_1908/0538
-^4sö> DIE STUTTGARTER STUDENTENKUNST-AUSSTELLUNG <ö^~

RICHARD DAENERT-MAGDEBURG LOTTE PI EPA-MAGDEBURG LOTTE PI EPA-MAGDEBURG

selbstverständlich von Künstlerhand
entworfen und in gediegenem
Material ausgeführt.
Hier bietet sich noch ein großes
dankbares Arbeitsfeld,
was umso freudiger begrüßt
werden würde, als unter der
Wucht und Schwere monumentaler
Konstruktion in unseren
Tagen der Sinn für heitere
Darbietungen sonst leider
stark in den Hintergrund
gedrängt worden ist.

^Ueber die Stuttgarter
Studentenkunst - Ausstellung
ließe sich noch manches
sagen, doch will ich dies
gerade unbeteiligten Kritikern
überlassen. Hier mag
nur darauf aufmerksam gemacht
werden, daß auch die
Ehrenpreise, die von einzelnen
Hochschulen, namentlich
von denen in Braunschweig
, Darmstadt, Gießen,
Göttingen, München (Techn.
Hochschule) und Tübingen
gestiftet worden sind, erfreulicherweise
mit dem besten
Beispiele vorangingen und so
den akademischen Kreisen
der betreffenden Städte schon
einen entsprechenden Vorgeschmack
guter Studentenkunst
boten. Wollte doch die
Stuttgarter Studentenkunst-
Ausstellung keineswegs ein

LEONHARD LANG-STUTTGART
CORPS WAPPEN

KARL PURRMANN-STUTTGART

Unternehmen sein, das lediglich
auf Schwaben beschränkt
istundnurschwäbischeKräfte
heranzuziehen gehabt hätte.
Wenn trotzdem die württembergischen
Künstler und
Kunstgewerbetreibenden in
manchen Gruppen stark vorherrschen
, so erklärt sich das
eben dadurch, daß in der Nähe
des Veranstaltungsortes das
Verständnis für die Tragweite
des Unternehmens rascher
Wurzel faßte. Aber gerade
aus den anderweitigen Beteiligungen
,die sich gleichmäßig
über alle Teile des Deutschen
Reiches, ja auch darüber
hinaus auf einzelne Städte
Oesterreichs und der Schweiz
erstreckten, läßt sich die Hoffnung
schöpfen, daß die von
Stuttgart gegebene Anregung
auch auswärts immer weitere
Kreise durchdringen werde.

Durch den starken Besuch,
den die Ausstellung während
ihrer ganzen Dauer auch von
auswärts fand, wird das gegebene
Beispiel auch in der
Ferne nicht ohne Aneiferung
bleiben, und manche, noch
immer konservative Couleur,
die erst die Resultate abwarten
zu müssen glaubte, wird
sich doch in nicht zu ferner
Zeit entschließen müssen,

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