Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 18. Band.1908
Seite: 521
(PDF, 145 MB)
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-^^> KUNSTSCHA

MARMORMOSAIK „MINERVA"

ENTWURF UND AUSFÜHRUNG: LEOPOLD

Jahreszeiten. Und hier seien auch gleich
Molls Holzschnitte gerühmt, die Bestimmtheit
mit Intimität so gut zu verbinden wissen und
auch stofflich durch eine Mappe mit Ansichten
von Beethovenhäusern aus Wiens Umgebung
interessieren. Der große, der »allgemeinen
Malerei« gewidmete Saal bringt als Neuigkeit
zum Typus erhobene figurale Bilder von Adolf
Hölzel (Stuttgart), fast dramatisch durch die
metallen sonoren Farben wirkend, dann Landschaften
des weltvergessen in Raspenau (Böhmen
) schaffenden W. F. Jäger und von dem
als Radierer sehr subtilen und treudeutsch
anmutenden WiLHELMLEGLER,gefälligeKinder-
porträts von Max Kurzweil, ferner impressionistische
Studien von LeopoldBlauensteiner,
Heinrich Schröder, B. Pinell-Koller u. a.
m., und auch die Allegorien von Wilhelm
List, der sich nur leider zugunsten übel angewandter
Vorbilder seiner selbst entäußert,
seien hier genannt. Zwar werden sie schon
zur »dekorativen Malerei« gerechnet und sind
gegenübergestellt den höchst merkwürdigen
Phantasiestücken von Oskar Kokoschka, die
sich in exotischer Unbeholfenheit gefallen.

WIEN 1908 <^f^

GLASMOSAIK MIT KERAMIK „FRÜHLING"

FORSTNER, MOSAIK-WERKSTÄTTE, WIEN

Woher sich dieses junge Talent seine Anregungen
geholt hat, bekennt es selbst im
Text eines Märchenbuches, dessen Zeichnungen
vielleicht unwillkürlich auch bessere
seelische Regungen und zarteres künstlerisches
Empfinden verraten als es »die Traumtragenden
« tun. Aus Peru also kam die Inspiration
für das Formale dieser farbig rohen
»Entwürfe für Gobelins«, deren gegenständlicher
Inhalt ein Rätsel bleibt. Der stilistisch
wohlgeordnete Munthe und Rörich, dem Gran-
diosität zu eigen ist, sind vermutlich auch
Pathe gestanden; aber Kokoschkas »Note«
ist eine Neigung zum Grausamen und Verrenkten
, die gegenwärtig nur neugierig machen
kann, ob und wie sich nach einer Edelgärung
die unleugbare Begabung klären wird. In
einem Reich der Ideale edler Art ist Karl
Anton Reichel (Salzburg) daheim. Seine
farbigen Holzschnitte aus einer frühern Periode,
die auf das schärfste stilisiert und tieftonig
in der Farbe sind, werden jetzt von ebensolchen
Malereien abgelöst, die alle wie ein
Blick aus dem Jenseits stimmen, erdenfremd
und alles irdischen Taumels entkleidet.

Dekorative Kunst. XI. 12. September 1908. 52 1 66


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