http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_18_1908/0568
-3-^> KUNSTSCHAU WIEN 1908 <^-ö-
HUGO FRANZ KIRSCH-WIEN
PORZELLAN-FIGUREN
Roller für die Wiener Hofoper geleistet hat,
bleibe einer besonderen Untersuchung vorbehalten
; hier hat er es „nur" durch Maquetten und
durch die Handskizzen für die Dekorationen
und Kostüme zeigen können. Aber daraus
allein schon geht sein Streben hervor, einen
Stil für die älteren Bühnenwerke zu finden,
und weiters die Ideale Wagners durch Mittel,
die nicht immer mit den Vorschlägen Appias
übereinstimmen, zu verwirklichen. Außer
Roller und Orlik haben noch Koloman
Moser (Hebbels »Genoveva«), C.O.Czeschka
(Skizzen zu Hebbels »Nibelungen und Maskenkostüme
), Eduard J. Wimmer (Bühnenmodelle
zu „Hamlet"), R. DiVEKYund Fritz Zeymer Beiträge
zu dem vielumstrittenen Thema geliefert.
In dem Gartentheater aber ging man daran
, bei Laternenschein Tänze und Pantomimen
aufzuführen, die einzelne schöne Augenblicke
graziöser Bewegungen und aparter Kostüme
boten. Es waren nur Versuche, zeitfremd
und unvollkommen. Reifes und Ansätze zu
neuem Besseren bietet auch ohnedies die Kunstschau
, so ungleichmäßig sie auch zusammengesetzt
sein mag, übergenug.
Karl M. Kuzmany
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