Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 20. Band.1909
Seite: 251
(PDF, 147 MB)
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-a-^> CURT STOEVINGS LANDHAUS AM NUSZBAUM <ö^=^

curt stoeving « ostwand des damenzimmers

graues ahornholz mit perlmutter-einlagen

der allerdings im Verhältnis zum Uebrigen
in diesem Falle bedeutend größer ist, wird
dargestellt durch die Halle um die sich die
Tages- und Verkehrsräume herumgruppieren.
Das auf der Seite liegende Eiweiß ist dann
jener ganze, mit einer eigenen Treppe versehene
Teil, in dem sich in drei Stockwerken
Küche, Schlaf-, Bade- und Mädchenzimmer
befinden. Daß dieser Teil an jene Seite des
Hauses gerückt worden ist, die an ein Nebenhaus
stößt, und daß die anderen Seiten, von
denen aus man die Welt freier beherrscht,
den Tagesräumen vorbehalten wurden, ist ein
besonders glücklicher Gedanke.

Die nach dem Nachbarhaus zu gelegene Front
zeigt die Abbildung auf Seite 247. Ein Lattenzaun
schließt den Hof neben der Küche vom
vorderen Garten ab. Unter dem Vorbau des
Nebentreppenhauses sieht man den Kücheneingang
, links daneben einen schmalen Fensterschlitz
, der es dem Küchenpersonal ermöglicht
, den vorderen Garten zu übersehen.
Die Küchenfront ist auch die Wetterseite, geschützt
durch ein besonders weit vorspringendes
, durch unverhüllte Streben ehrlich gestütztes
Dach. Hoch über dem Dach wird
außerdem noch die Plattform des Luftbades

sichtbar, das sich der Besitzer des Hauses
ausbedungen hatte. Im Hintergrund sieht
man den architektonisch gefaßten Abstieg
zum Garten und Wirtschaftshof und ein Stück
vom Nußbaum.

Wir geben des weiteren noch einige Abbildungen
von Innenräumen und Innenraum-
motiven. Das sogenannte Boudoir, das Zimmer
der Frau Dr. Wirth, ist zu erreichen
von der rechten Seite des Durchgangs nach
der Terrasse (Abb. S. 249 rechts). Es ist mit
besonderer Liebe ausgestattet und verwertet
die Reize allerfeinster Holzarbeit. Auch die
Innenausstattung stammt von C. Stoeving.
Das Eßzimmer (Abb.S.252 u. 253) hat im wesentlichen
rechteckige Form, aus der nach Norden
ein heller Erker herausspringt. Drei eingebaute
Schränke, entzückend in ihrer Einfachheit
, machen das allezeit philiströse Institut
des Büfetts überflüssig, und es entsteht auf
diese Weise ein Raumbild von seltener Klarheit
. Man wird sich überhaupt in Zukunft
immer mehr dahin entwickeln, daß man dem
Speisesaal jede unnütze und weichliche Ausstattung
entzieht, da Reinlichkeitsgefühl und
Frischeluftbedürfnis, wie sie uns jetzt in so
hohem Maße beherrschen, durch eine solche

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