Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 23. Band.1910
Seite: 384
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NEUE KUNSTLITERATUR — PERSONAL-NACHRICHTEN

kennung tatsächlicher Verdienste und Leistungen,
sondern mehr als ein Zweifler am Zukunftswert der
ganzen Kunstrichtung. Als er sie siegen und durchdringen
sah, als er erkannte, daß sie „marschiert",
da war er denn auch konsequent genug, seine Zeitschrift
eingehen zu lassen. - - Was dieser in seiner
Art ganz isolierte Kritiker im Laufe des entscheidenden
Jahrzehnts, den Gang zeitgenössischer Kunst
kommentierend, niedergelegt hat in Aufsätzen, Monographien
, Berichten und Kampfworten, das vereinigt
zu sehen, ist auch für den prinzipiellen Gegner
Gallandscher Kunstanschauung erwünscht. Denn
ein so feiner Beobachter wie dieser hat rasch die
Blößen des Gegners entdeckt, und indem er sie angreift
, zeigt er dem Widersacher zugleich, wo er
bessern und verstärken muß. So ist das an Quantität
und Qualität gleich reiche Buch für Freund
und Feind eine willkommene Gabe.

Bergner, Heinrich. Grundriß der Kunstgeschichte
. Mit 443 Abbildungen und 5 Farbentafeln
. Geh. M 2.80. Leipzig 1911, E.A.Seemann.

Es gibt viele kurzgefaßte Kunstgeschichten und
doch erfüllt erst diese das starke Verlangen nach
einer solchen. Vor den meisten kurzgefaßten Kunstgeschichten
, zumal solchen, die für höhere Söhne
oder Töchter geschrieben und illustriert sind, ist
geradezu zu warnen. Denn sie erschöpfen sich in
Zahlen oder Daten oder verhimmeln und verdammen
nach einseitigem Vor-„urteil". Ich glaube mich
einigermaßen befähigt, die Schwierigkeit der Aufgabe
beurteilen zu können und scheue mich nicht, die
Art und Weise, wie Bergner seine Aufgabe gelöst
hat, meisterlich zu nennen. Bergner weiß bei aller
Kürze uns die Werke und Meister lebendig zu
schildern. Er weiß das Wichtige hervorzuheben und
alles andere richtig danebenzustellen. Die reiche
Illustration in so billigem Werke ist geradezu erstaunlich
. Bredt

PERSONAL-NACHRICHTEN

DERLIN. Professor Hans Looschen hat auf der
Großen Wiener Kunstausstellung, die im dortigen
Künstlerhause zu Ehren des sechzigjährigen
Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef stattfindet
, die goldene Staatsmedaille erhalten.

l/'ARLSRUHE. Der Landschafter und Porträtist
Hans MüLLER-Dachau hat einen Ruf als Professor
an die Karlsruher Kunstakademie für das Aktzeichnen
an Stelle des verstorbenen Professors Ernst
Schurth angenommen. Müller hat nach dreijährigem
Pariser Aufenthalt 16 Jahre lang seine Kunst- und
Lehrtätigkeit in Dachau ausgeübt.

TDARIS. Hier ist am 23. März der berühmte Pla-
* kettenkünstler Oscar Roty gestorben. Das
künstlerische Schaffen Rotys ist an dieser Stelle
in einem umfangreichen Aufsatz über moderne Medaillen
und Plaketten (s. Jahrgang 1907/08, Februarheft
) gewürdigt worden. Besonders zu erwähnen
ist, daß Roty der Schöpfer des neuen französischen
Silbergeldes mit der schönen Gestalt der Säerin,
wohl des schönsten zeitgenössischen Geldstückes,
war.

W/4EN. Der Maler Egger-Lienz hat einen Ruf
*^ als Professor an die Hochschule in Weimar
erhalten und angenommen; er wird im Herbst dieses
Jahres nach dort übersiedeln.

/^"ESTORBEN: In Hilversum bei Amsterdam im
Alter von 40 Jahren der bekannte Graphiker und
Professor an der Amsterdamer Akademie, Pieter
Dupont, besonders bekannt geworden durch seine
prachtvollen Tierstücke, die man des öfteren auch
in deutschen Kunstausstellungen gesehen hat und
die in vielem an die Werke der berühmten alten
Stiche wie Lucas van Leyden erinnern; in München
am 6. April der bekannte Kunsthistoriker Professor
Berthold Riehl.

Redaktionsschluß: 8. April 1911

Herausgeber: F. Schwärtz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. —

Sämtlich in München

Ausgabe: 27. April 1911
Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.


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