Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 24. Band.1911
Seite: 122
(PDF, 166 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_24_1911/0160
HERMANN HAHN

BRONZE: TÄNZERIN

EIN GANG DURCH DIE RÄUME DER MUNCHENER
IM PARISER HERBST-SALON

^ aß die vielberedeteAusstellungdes
Münchener Kunsthandwerks im
Pariser Grand Palais ihren Veranstaltern
und den beteiligten
Künstlern und Firmen reiche
Ehren brachte,brauchtwohl nicht
mehr festgestellt zu werden. Sie war für die
Pariser nicht nur das überraschendste, sondern
auch das an Umfang bedeutendste Objekt, das
ihnen von Deutschen je in einer Ausstellung
gezeigt worden ist: diese Flucht von achtzehn
Räumen ist eine Einheit. Sie ist das Münchener
Kunsthandwerk von 1910 mit allem, was es
im großen und im kleinen leistet. Für die
Pariser eine unabsehbare Fülle von neuen
Einzeldingen, neu aber auch durch die Art,
wie hier alle Kräfte in Kunst und Handwerk
mit idealem Opfermute zusammenwirken zu
einem gemeinsamen hochkünstlerischen Zweck.

Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Wohnräumen
, die im Zusammenhang etwa den Haushalt
einer hochkultivierten und allerdings sehr
wohlhabenden Familie darstellen. Dazwischen
zwei Sammelräume mit Erzeugnissen des
Münchener Kunsthandwerks aller Zweige, eine

prächtige Ausstellung der Münchener Königlichen
Kunstgewerbeschule, die in bestimmtem
Sinne das Gewissen der maßgebenden Kreise
in Paris vielleicht am meisten erregt hat, und
ein Saal mit Entwürfen, Modellen, Kostümen
und Figuren des Münchener Künstlertheaters,
sowie des Marionettentheaters Münchener
Künstler. Das Beste von angewandter Kunst,
was wir zu zeigen haben, wurde für Paris aufgeboten
.

Die Räume sind nicht etwa in Bretterverschlägen
improvisiert, sondern stabil aus Durit-
platten vom Duroplattenwerk Konstanz gebaut
mit festen Wänden, Portalen, Fenstern und zum
Teil gewölbten Decken kein Schein, alles
gediegene Wirklichkeit! Jeder Raum und jeder
Gegenstand darin zeigt sich dem Beschauer
so, als wäre er im Gebrauche.

Durch ein schwerreiches Marmorportal tritt
man vom großen Treppenhause an der Avenue
d'Antin in die deutsche Abteilung, leider gleich
in den zweiten Raum der Reihe, — es ließ sich
nicht anders einteilen. Der erste ist ein köstliches
kleines Vestibül nach dem Entwürfe von
Karl Jäger, gewölbt, mit Marmorfußboden

122


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_24_1911/0160