Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 26. Band.1912
Seite: 15
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ARCH. ERNST HAI GER-MÜNCH EN VILLA REISZ: SPEISEZIMMER

Ausführung: Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk A.-G., München

sein verdanken, nicht ohne weiteres identisch.
Oder doch nur insofern, als die Freude an
neuen Formen und Farben etwas ganz Ursprüngliches
und dem Menschen Angeborenes
ist. Weshalb wir denn auch neben dem schnelleren
Wechsel der Moden ein ruhigeres aber
unaufhaltsameres Wachstum der Stile in der
Kunst historisch feststellen können.

Auch der moderne, anscheinend so ganz
ernüchterte Sachstil in den angewandten Künsten
der Gegenwart muß wachsen können,
wenn er seine Lebenskraft behaupten will.
Und so sehen wir in der Tat, wie die entwerfenden
Künstler unablässig bemüht sind,
aus den Elementen des neuen Stils immer
wieder neue Formen zu gewinnen. Die Produktivität
der künstlerischen Erfindungskraft ist

sehr groß, aber der Kreis der Gebrauchsgegenstände
, die gestaltet werden, ist verhältnismäßig
eng begrenzt. Er ist es doppelt,
wenn man erwägt, daß die Produktion, wenn
sie in Wahrheit stilbildend schaffen will, auf
Typen zustreben muß. Ein Tisch z. B. für
eine Arbeiterfamilie und einer für eine Ministertafel
stellen typische Aufgaben, und zwischen
diesen beiden Tischen sind natürlich
noch weitere Typen dieser einen Gattung Tisch
denkbar. Aber es kommt der Tag, wo gute
Lösungen für derartige Typen gefunden sind.
Und dann ist auch der Punkt erreicht, wo
die Phantasie die reine Zweckform „bekleiden
" will, wo der uralte Spieltrieb rege wird.
Dann entsteht, gleichsam als ein künstlerisch
notwendiges Naturprodukt — das Ornament.

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