Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 26. Band.1912
Seite: 142
(PDF, 173 MB)
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AUGUST UNGER n GOLDPLATTEN- UND SCHMELZ-MOSAIKEN FÜR DAS STADT-THEATER IN BREMERHAVEN

Ausführung: Gottfried Heinersdorff, Berlin

Gerade für fachliche Fortbildungs- und Gewerbeschulen
sollte dieses Studium grundlegend
sein. Unsere Kunsthandwerker würden
sich damit bald ein selbstsicheres Schönheitsgefühl
aneignen, da gerade dieser Schmuck
vielfach rein handwerklicher Erfindung ist.

Das eigentliche „Ornament" wurde in dem
Augenblicke geboren, als der Mensch anfing,
Naturdarstellungen in seine Höhle zu ritzen,
oder seinen Geräten damit eine besondere Bedeutung
zu geben glaubte. Das damit verbundene
höhere Schöpfergefühl ist die Quelle alles
künstlerischen Schaffens gegenüber dem allgemeinen
Schönheitsgefühl.

Die Entwicklung des Ornaments entspringt
daher dem künstlerischen Vermögen, das sich oft

mitZweckundTechnikeng verband, oft aberauch
den beiden gegenüber selbstherrlich auftrat.

Die Ornamentik von der assyrischen bis zur
gotischen Zeit bedeutet eine Entwicklungsreihe
, bei der da und dort Neues hinzukam
oder einzelne Motive besonders gepflegt und
weitergebildet wurden. Die Frühgotik nimmt
in dieser Entwicklungsreihe eine besondere
Stellung ein. Gleichsam am Ende dieser Entwicklung
bäumte sich die schöpferische Kraft
nochmals auf gegen das Hergebrachte und
holte sich aus einem liebevollen Naturstudium
neue Kraft zu einer charaktervollen, selbständigen
Ornamentik. Aber auch diese verknöcherte
, und das Ende dieser vieltausendjährigen
Entwicklungsreihe war gekommen.

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