Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 26. Band.1912
Seite: 172
(PDF, 173 MB)
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Wunder an Glanz und Pracht seiner
Ausrüstung und seines Auftretens. Die
Gestalt und das Aussehen König Laurins
zu beschreiben, kann die Volksdichtung
sich nicht genug tun. Das gleißt und
funkelt nur so! Laurin reitet ein Röß-
lein, so groß wie ein Reh. Er trägt einen
Speer mit Gold verschnürt und geschmückt
mit einem seidenen bestickten
Banner. Die Satteldecke schimmerte
golden, und der Sattel selbst war von
Elfenbein, besetzt mit funkelnden Rubinen
. Sein Gewand war blutrot, sein
Panzer in Drachenblut gehärtet. Er trug
auch ein Schwert und vor allen Dingen
einen Zaubergürtel, der ihm Zwölfmännerkraft
verlieh.

Die Erzählung in der Freskenfolge
wählt in dem ersten Schmalfeld diese
Szene, wie König Laurin herangeritten
kommt. Die Helden in dem Fresko
machen es wie in der Volksdichtung:
sie amüsieren sich ein wenig über den
sonderbaren Zwergkönig, der sie zur
Rede stellt. Laurin ist mit Recht erzürnt
über diese Gesellen, die da vor
ihm auf dem grünen Plan sitzen und ihm
die schönen Rosen zertreten haben. Er
schimpft sie Esel, verlangt von jedem
den rechten Fuß und die linke Hand.
Fürst Dietrich von Bern, der im Grunde
seines Herzens zugeben muß, daß sie
sich wenig fürstlich benommen haben,
bietet Gold und Silber. Doch König
Laurin besitzt selbst Gold genug, und
erneuert seine Vorwürfe. Das wird dem
Herrn Wittich zu viel. Er meint, der
Kleine sei frech und dumm, und er
würde ihn am liebsten bei den Füßen
um die Wand schlagen. König Laurin,
der keine Ursache hat, sich solche Worte
gefallen zu lassen, fordert ihn auf, sein
Roß zu gürten, und so geraten Wittich
und Laurin zuerst aneinander. Wittich
springt in den Sattel, bindet sich den
Helm fester, rennt gegen Laurin, verfehlt
ihn und wird von dem Zwerg in
den Klee niedergestochen. Laurin will
ihm rasch den rechten Fuß und die
linke Hand abnehmen, doch jetzt mischt
sich Dietrich ein, um seinen Genossen
zu schützen. Es beginnt der Kampf
zwischen Dietrich und Laurin.
Der alte Hildebrand schaut zu und gibt
seinem Herrn weise Ratschläge, denn er
kennt genau die Tücken und Gewohnheiten
des Zwergenkönigs. Dietrich von
Bern ist der Zaubergewalt König Laurins

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