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RICHARD ENGELMANN
BRUNNENFIGUR IM STADTPARK
ZU GÖRLITZ. KALKSTEIN (1910)
DER BILDHAUER RICHARD ENGELMANN
Von Dr. Ewald Bender
Wem unter unseren jüngeren Bildhauern
es geschah, daß er zwischen 1860 und 1870
geboren wurde, der hatte damit das Los einer
unsteten, irrenden und überaus beschwerlichen
Jugend gezogen. Es war schon besser, kein
Talent zu haben. Dann ging man eben nach
Berlin und wurde Begasschüler
. Glücklich, wer in
Rom oder Florenz sich mit
dem Kreis um Marees berührte
. Denn Hildebrands
„Problem der Form" erschien
erst 1893, und es
dauerte noch Jahre, bis die
Lehre ganz begriffen war
und sich in München zu
dauerndem Segen niedergeschlagen
hatte. Und in
eben diesenneunziger Jahren
irrte und litt und verdarb
eine Generation von
Bildhauern, aus der sich
nur die Stärksten zu später
Blüte erhoben. Es sind
Gaul, Barlach, Engelmann und der ältere und
glücklichere Tuaillon. Gänzlich hingegebenden
jedesmal stärksten Eindrücken seiner Umgebung
, war es das Schicksal Engelmanns, alle
künstlerischen Gebrechen seiner Epoche eine
Zeitlang zu tragen.
Indem er sie überwand,
sühnte er wie durch ein
Fegefeuer die Schwäche
des Talents und Charakters
und ging als ein Geläuterter
hervor. Der Fall
Engelmann ist typisch für
jene Generation von Bildhauern
, die sich heute dem
50. Lebensjahre nähern.
Unter dem Pultdeckel
im Bureau fing der drei-
undzwanzigjährige Buchhalter
an, allerlei plastische
Allotria zu treiben.
Es war in München und
zum Sterben langweilig.
Irgend etwas mußte geschehen
, was Vergnügen
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