Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 27. Band.1913
Seite: 176
(PDF, 174 MB)
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KUNST DES 19. JAHRHUNDERTS IN KÖLNER PRIVATBESITZ

(AUSSTELLUNG IM KÖLNISCHEN KUNSTVEREIN)

Von Arnold Fortlage

"Creude an Kunstbesitz, ästhetische oder auch hi-
*■ storische Interessen, nicht zuletzt gesellschaftliche
Eitelkeit — das sind zumeist die treibenden
Momente bei den Ausstellungen der Kunst aus
Privatbesitz, deren in Deutschland während der
letzten Jahre eine ganze Anzahl mit Erfolg arrangiert
wurden, zur Freude und Anregung des Publikums
und zur Förderung der Sammellust. Auch der Kölnische
Kunstverein, für den Museumsdirektor
Hagelstange zum zweiten Male in höchst dankenswerter
Weise eine Ausstellung aus Kölner Privatbesitz
zusammenbrachte, wirkte in diesem Sinne:
durch Vorführung von Kunstwerken des ganzen
19. Jahrhunderts.

Gleich die heroisch-romantische Landschaftsmalerei
Deutschlands setzt ein mit sanften und belanglosen
, wenn auch allerlei Andeutungen gebenden
Werken. Der der Zeit nach früheste, W. Tischbein
(1751—1829), ist hier mit einem kompositionell
sehr reichen Aquarell „Odysseelandschaft". J. W.
Schirmer gibt sich in einer großen „Campagna
romana" ebenso pathetisch wie klassizistisch-frostig;
sympathischer wirken, weil echter empfunden, seine
kleinen Landschaften, eine „Waldlichtung mit Fluß",
oder noch stärker die breiter ausgeführte, skizzenhafte
„Landschaft in Gewitterstimmung". Eine
„Landschaft mit Kirche" von J.A.Koch ist nicht
nur durch die öde Kraft der Linien charakterisiert,

sondern auch durch eine gewisse, für den Römling
auffallende Toneinheit ausgezeichnet. C. F. Lessings
große „Waldlandschaft" zeigt reich variierte Verschiebung
der Gründe und Pläne in edlen Ateliertönen
. Bei Calame's „Blick auf die Jungfrau"
erscheint das Maß der „schönen" Komposition bedeutend
natürlicher und darum trotz des Reichtums
der Darstellung doch ruhiger und erschauter; auch
die Farbensymphonie über der Landschaft ist weniger
abwechslungsreich, darum das Ganze harmonischer.
— In Andr. Achenbach und seinem jüngeren
und schwächeren Bruder Oswald finden wir die
Fortsetzung dieser Tradition, aufgefrischt durch
größere Betonung des Naturalismus. Andreas' Art,
dramatisch-pathetisch in jeder fegenden Wolke und
jeder zerstiebenden Welle, ist gut repräsentiert durch
das Bild „Aufziehendes Wetter an der Küste". Für
Oswalds schön frisierte Landschaftsauffassung ist
eine Ansicht des Vesuvs immerhin typisch. Ein
kräftiger Nachtakt zu A. Achenbachs Fugen tönt
aus des Rheinländers C. Scheuren Gemälde „Nach
dem Gewitter"; vernehmlicher klingt uns Modernen
die Romantik aus seinem, leise skizzierend behandelten
„Hirt im Walde" (datiert 1846). — Bracht
ist leider nur ungünstig vertreten, dagegen Hoguet,
Pettenkofen, Schleich und Morgenstern mit
zwar bescheidenen, doch in der malerischen Behandlung
sehr intimen Naturausschnitten. — Die

gustave courbet

kuhe ander tränke

Ausstellung Paul Cassirer, Berlin

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