Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 27. Band.1913
Seite: 482
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MAX LIEBERMANN

Künstlerbundausstellung Mannheim

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HUIS TER DUIN, NOORDWIJK

malerische Größe streift) — an anderer Stelle in
der Ausstellung begegnet. Dann sieht man
Bilder des frühen und späten Habermann,
Interieurs von G. Kuehl, Steinbrecher und
Schiffszieher von Sterl, eine (nagelneue)
außerordentlich frische Waldlandschaft Thomas,
eine schöne Juralandschaft Toni Stadlers.
Und dazwischen geschmackvolle Schneebilder
von Clarenbach und jüngere Kräfte, wie
Weisgerber und Caspar. Aber auch sonst
begegnen einem noch charakteristische Bilder
wohlbekannter Meister, die indes keine Ueber-
raschungen mehr bieten: Dill, Hellwag,
von Hofmann (Abb. S.484), Mackensen, Hagen
, Faure. Durch eine stärkere, wenngleich
nicht glückliche Farbigkeit fallen die neueren
Bilder Carlos Grethes auf, und gar Holzel
erkennt man (abgesehen von einigen bezeichnenden
älteren Landschaften) kaum mehr
wieder in jenen kleinen, von energischen,
farbigen Konturen zerrissenen Kompositionen;
die große theoretische Sicherheit des (gefühlsstarken
) Künstlers läßt noch manche überraschende
und bedeutende Leistung von ihm
erhoffen. Er ist einer derjenigen, die mit
sicherem Auge die moderne expressionistische
Bewegung haben aufkommen und sich

entwickeln sehen, und — die Arbeiten seiner
Schüler Pellegrini, Moillet, Ebertz u. a.
lassen es erkennen — die sie in ihrem Unterricht
bereits fruchtbar werden lassen. Er steht
in dieser Beziehung fast gegensätzlich zu
Wilhelm Trübner; dessen Reiterbildnisse,
Akte und Landschaften zeigen die ungeheure
sinnliche Vitalität und naturalistische Fixierungskunst
. Allein es will mich bedünken, als ob
ein gewisser naturalistischer Zwang über den
Arbeiten seiner (malerisch eminent tüchtigen)
Schüler laste, jenen allzu trübnerischen (immer
noch guten) Porträts der Sutter, Hagemann,
Grimm usw. Einige beginnen sich von seiner
spezifischen Malweise zu emanzipieren, wie
H. Göbel, der sehr frische und helle Landschaften
zeigt, denen allerdings eine letzte,
innere Konzentration noch mangelt.

Von Vertretern der „alten " Berliner Secession
sind einige der bekannten auch in der Künstlerbundausstellung
vertreten: Brockhusen mit
zwei seiner deutschen, kräftigen van Gogh-
Landschaften, R. Breyer mit sehr verschiedenartigen
Bildern, Ulrich Hübner mit tonig
reichen Hafenlandschaften, Kardorff, Linde-
Walther und Spiro mit charakteristischen Bildnissen
. Das Bildnis der Tilla Durieux von Kar-

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