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ARCH. OTTO SCHUBERT-DRESDEN
VILLA SINGER IN WACHWITZ
LANDHÄUSER VON OTTO SCHUBERT, DRESDEN
Wenn es wahr ist, daß die natürlichen Besonderheiten
einer schönen Landschaft
auch auf die von Menschenhand geschaffenen
Werke, die in ihr entstehen, einen heiteren und
belebenden Einfluß haben, so müßte die Umgebung
der sächsischen Hauptstadt eine wahrhafte
Schatzkammer von anmutigen und zierlichen
Bauten darstellen. Denn vieles hat sich
hier vereinigt, um ein Ensemble von gewinnendem
Reize zu schaffen: lange Ketten feingeschwungener
, bewaldeter Hügel, ein breiter,
ruhevoller Strom, der in sanften Windungen
seine Bahn zieht, drüben Wiesen und Felder
und viele Dörfer mit roten Ziegeldächern und
Weiden am Flusse. An dem anmutigen Bilde
der elbaufwärts gelegenen Höhenlandschaft, wie
es noch in Ludwig Richters Zeichnungen lebendig
ist, hat die Neuzeit manches gesündigt. Die Villa,
das blasse Renaissancegespenst, spukt hier wie
anderswo, und die Akazien zittern ängstlich, wo
ihre Pilasterfront im duftigen Grün auftaucht.
Das Landhaus, das Otto Schubert zwischen
den Dörfern Wachwitz und Niederpoyritz auf
halber Höhe der von Südosten nach Nordwesten
sich ziehenden Hügelreihe erbaut hat,
besitzt wohl seinen feinsten Vorzug darin,
daß es nicht als ein fremdes Element in
der Landschaft erscheint, sondern trotz seiner
stattlichen Ausmessungen mit den Formen
seiner Umgebung gut zusammenwächst. Ueber
einem kräftig ausgebildeten Sockelgeschoß besitzt
es ein vornehm wirkendes, ziemlich hohes
Hauptgeschoß, während das obere Stockwerk
sich in einer Fensterreihe öffnet, die durch
ein energisches Gesims von der, durch Li-
senen geteilten Mittelpartie abgetrennt und
als Fries charakterisiert ist. Das Dach zeigt
eine ziemlich steile Mansardform und trägt
einen reichen Dachgiebel mit zwei Fenstern.
Wenn erst die geplante Terrasse an der Front
gebaut ist, wird die jetzt etwas auffällige Steilheit
des Gesamtkonturs gemildert und die
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