Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 28. Band.1913
Seite: 291
(PDF, 180 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_28_1913/0352
!

ARCH. LUDWIG PAFFENDORF SCHREIBZEUG AUS BRONZE

Ausführung: Deutsches Metallwarenwerk, G.m.b.H., Berlin

BRONZEARBEITEN VON L. PAFFENDORF

Das Deutsche Metallwarenwerk in
Berlin hat sich aus Köln am Rhein einen
jungen Architekten: Ludwig Paffendorf verschrieben
, der der Produktion dieses Werkes:
in der Hauptsache Beleuchtungskörper, ferner
Schreibzeuge, Jardinieren und dergleichen
Gegenstände, an denen es Bronzearbeit gibt,
formalen Gehalt geben soll. Handarbeit, gelegentlich
auch Maschinenstücke oder eine
geschickte Kombination beider Produktionsmethoden
sollen emporgehoben werden aus der
Sphäre der stereotypen Katalogmuster; Menschen
, die geschmacklich aus dieser Armeleutestickluft
herausgewachsen sind, sollen hier
Metallwaren finden, denen ein ganz und gar
nicht aufdringlicher Künstler einigen Reiz gegeben
hat.

ist Architekt im Rheinland.

Paffendorf
künstlerisch
empfindender
und künstlerisch
auch gewissenhafter
Geist. Damit
will ich sagen,
daß sein Wirkungsbereich
beschränkt
bleibt auf jenen
kleinen
Kreis von kul-
tiviertenLieb-
habern, die es
gerade in den

Rheinlanden
ausgeprägter
als sonstwo
gibt, und die
doch der Masse
gegenüber

Ein

L. PAFFENDORF □ TAFELSCHMUCK AUS BRONZE UND MOOSGRÜNEM GLAS

so gar keinen entscheidenden Einfluß haben.
Wäre er betriebsamer Großbauunternehmer,
so könnte man sein Schild sicherlich auch
massenhaft an den Bauzäunen rheinischer Straßen
finden. Paffendorf gehört aber zu denen,
die in Olbrich, als er in Düsseldorf den kapriziösen
Tietz-Bau errichtete, eine Stärkung empfanden
, zu denen, die Olbrichs ruhelosen
Formerdrang als etwas Verwandtes empfinden
mußten. Paffendorf war zweifellos in sich gefestigt
, als Olbrich seinen Einfluß auf ihn übte.
Er fand in ihm nur eine Bestätigung seines
formalen Fühlens, nur den Mut, die feinen
Reize seiner Linienkunst weiter zu verfeinern,
nur den Antrieb, ihre Eleganz noch eleganter,
ihre Subtilität noch subtiler zu machen. Die
Konturlinie der Schreibzeugplatte, die Silhouette
der über das Tintenfaß gestülpten

Glocke, der
FußderTisch-
lampe mit
dem gefältelten
Schirm
(Abb. S. 293,
oben links)
sind von solch
feinnerviger
Fraktur. Es
ist gar nichts
Großes und
Aufregendes
insolcherFor-
mensprache,
auf den ersten
Blick auch gar
nicht einmal

sonderlich
Persönliches.
Paffendorf hat
diesen Metall-

291

37*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_28_1913/0352