Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 28. Band.1913
Seite: 488
(PDF, 180 MB)
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Stickereien sollen
nicht entworfen,
sondern aus Fäden
und Farben komponiert
werden, wie alles gute
Handwerkausdem Material
herauswachsen.
Das ist es ja, was wir
an den im Formalen oft
so primitiven Erzeugnissen
der Volkskunst
am meisten schätzen,
daß sie den Materialcharakter
so unverfälscht
wiedergeben,
und das muß auch bei
den hier abgebildeten
Arbeiten von Frau
Lilli Terstegen besonders
hervorgehoben
werden, die in ihrer
lustigen Buntheit und
frischen Natürlichkeit
so lebhaft an Bauerngärten
und Volkskunst
erinnern. Diese bunten
Blumenkränze und
Girlanden sind nicht

Kinderhütchen aus weißem Stroh mit bunter Girlande aus
gehäkelten Wollblumen

mehr oder weniger geschickte
Nachahmungen
von Garten- oder
Wiesenblumen, sondern
Wollblumen, eine
Spezies für sich, Blumen
, wie sie nirgends
blühen, wie sie aber
eine frohgemute, von
der Freude an der Arbeitgeleitete
Phantasie
aus dicken Wolifäden
in reinen, kräftigenFar-
ben ungekünstelt entstehen
ließ. Scheinbar
wahllos, aber in ihrer
Wirkung doch sorgfältig
geprüft, sind diese
einzeln gehäkelten Blumen
und Blätter dann
zusammengearbeitet,
und wie reizend solch
ein locker geschlungener
, bunter Kranz ein
weißes Kinderhütchen
schmückt, vermag unsere
Abbildung nur anzudeuten
, l. d.

I

Kinderhäubchen aus bunten Wollblumen mit grüner Umrandung Gestricktes Häubchen mit aufgenähtem Kranz aus Wollblumen

AUSFÜHRUNG: LILLI TERSLEGEN-MÜNCHEN B VERTRIEB: DEUTSCHE WERKSTÄTTEN, MÜNCHEN
0)_____ ' (Q

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