Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 29. Band.1914
Seite: 348
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F. KHNOPFF

Beauck mit seinen schreckhaften Bildern,
die ganz gotisch eckig anmuten und seinen
gotisch asketischen Bildhauer Minne in Gent.
Aber sie alle ordnen sich leicht und willig in
den Gesamtcharakter ein, den südniederländische
Kunst von alters her hatte. Nur Khnopff
steht ganz abseits, mit seiner so wenig flämischen
Verfeinerung, seiner so wenig belgischen Einsamkeit
und seiner so wenig südniederländischen
Traumhaftigkeit.

GEDANKEN ÜBER KUNST

Jedes Bild, wenn es nicht ganz schlecht ist, erzählt
dem Beschauer seine Entstehungsgeschichte,
es gehört aber etwas Uebung dazu, sie sich erzählen
zu lassen. Am besten gewöhnt man sich an das
Aufsuchen der Entstehungsgeschichte, wenn man mit

DER BLAUE DEGEN KNOPF

der Frage anfängt, was mag an diesem Bilde den
Maler wohl zuerst interessiert haben? Dabei darf
man sich nicht durch das beeinflussen lassen, was
als Inhalt des Bildes angegeben wird, denn viele
Unterschriften entstehen erst, wenn die Bilder fast
fertig sind. Oft ist es eine einzige Linie, um derentwillen
ein Bild gemacht wurde, oft ein Farbengegensatz
, oft eine Bewegung. Es gibt Bilder, welche
zwei oder drei Ausgangspunkte zu haben scheinen,
oder bei denen das Interesse des Künstlers während
der Ausführung gewechselt hat. Nur selten wird
man durch bloßes Anschauen die ganze Entstehungsgeschichte
enträtseln, aber es ist sehr lehrreich, an
ihr herumzugrübeln, denn indem man nach der Geschichte
des Bildes sucht, lernt man es kennen.

Friedrich Naumann

Die einzigen Porträts, an deren Echtheit man
glaubt, sind solche, in denen das Modell die Nebenrolle
und die Persönlichkeit des Malers die Hauptrolle
Spielt. Oskar Wilde

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