Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 31. Band.1915
Seite: 42
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ADOLF VON HILDEBRAND ARNOLD BÖCKLIN

(BRONZEBÜSTE)

Kgl. Nationalgalerie, Berlin

Liebe nährt und die wenigstens
die Quelle immer neuer,
beglückender Begeisterung zu
sein scheint. Das eine steht
fest: von den beiden Schwesterkünsten
ist es die Malerei,
zu der heute den Menschen
der Zugang leichter wird.

Bilder werden heute nicht
mehr so allgemein wie noch
vor zwanzig Jahren allein auf
das Dargestellte angesehen.
Im Gegenteil, als Rückschlag
auf diese Betrachtungsweise
herrscht jetzt vielfach die entgegengesetzte
, die nichts gelten
läßt als den „malerischen
Wert", das „Wie" der Darstellung
, und der Lehrsatz,
der Gegenstand eines Bildes
sei gleichgültig, es komme
nur auf die Art der Wiedergabe
an, ist heute zu einem
bösen Gemeinplatz geworden.
Man könnte meinen, als gäbe
es, nicht beim großen Publikum
, wohl aber in den Kreisen
derer, die mit der Kunst
vertrauter zu stehen glauben,
nur mehr Kenner und Feinschmecker
der artistischen
Werte. Bis dahin hat es nun
glücklicherweise noch gute
Wege; aber das eine darf
man heute schon feststellen:
malerische Werte werden
empfunden, ob bewußt erkannt
oder nur dunkel gefühlt,
ist gleichgültig. Das Wesentliche
ist, daß die Schönheit
der Malerei eines Leibischen
Werkes Quelle des Genusses
ist, und daß dieser Genuß bei
immerhin nicht wenigen Menschen
tiefer und lebendiger
ist als vor einem äußerlich
und im Gegenstande ähnlichen
, aber malerisch nicht so
hochstehenden Werke. — Daß
es so gekommen ist, das danken
wir wohl jenem Kampf
um eine neue malerische Ansicht
der Welt, der sich in
den letzten Jahrzehnten beinahe
vor aller Augen, auf
dem Forum der Ausstellungen
abgespielt hat.

Das Verhältnis des Publi-

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