Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 32. Band.1915
Seite: 163
(PDF, 109 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_32_1915/0205
neue Mausoleum Sr. Königlichen Hoheit des
Großherzogs von Hessen und bei Rhein konnten
sich diese Fähigkeiten in vollem Umfange entfalten
. Zur technischen Vollendung des Niello
oder Emails, der Fassung von Edelsteinen und
ihrer Verwendung tritt hier die seltene Veranlagung
Riegels, den Lichtglanz des Materiales
durch die Koloristik des farbigen Materiales
zu besonderer Wirkung zu steigern. Riegel
besitzt einen besonderen
Sinn für kostbare
Steine oder
Halbedelsteine.
Ihre natürliche
Schönheit durch die
Fassung zu veredlen
, ist nicht zuletzt
eine seiner künstlerischen
Eigenschaften
, die feinsinnigste
Zurückhaltung
verrät. Bei
dem erwähnten
Bergkristallkreuz
kommt der Reiz des
transzendenten Materiales
ganz besonders
zur Geltung.
Das Symbol höchster
Geistigkeit ist
an diesem Kreuz
vollendet zum Ausdruck
gebracht
durch die zarte Fassung
aus vergoldetem
Silber mit Filigran
, roten und grünen
Turmalinen,
Amethyst- und
Mondsteinkugeln.
Wappen,Säulenund
Engel sind bunt-
emailliert,der Kelch
des einen Engels ist
ein Rubin, die Ho-
stiedesanderen eine
Mondsteinlinse. Die
Figuren stehen auf
Bergkristallkugeln,
im durchbrochenen
Filigran sind Amethyste
, rote und
grüne Turmaline befestigt
. Sostelltsich
das Ganze dar als
höchste Durchgei-
stigung des Materials
in lichtem

Glänze und koloristischer Feinheit. Die Arbeit
erreicht in ihrer Wirkung die Werke der Frühgotik
, die ähnlich wie die ottonische Epoche
in der Zartheit des Materials und seiner Behandlung
unübertroffen ist. Die Neigung unserer
Zeit scheint sich heute mit besonderer
Vorliebe wieder jenen Epochen, besonders der
romanischen Zeit zuzuwenden. Wir haben eingesehen
, daß die eigentlichen Wurzeln unserer

Kraft, besonders
auch auf architektonischem
Gebiete,
im Mittelalter liegen
, in der Zeit der
alten Herrlichkeit
des Reiches. Daß
wir in den Arbeiten
Professor Ernst Riegels
diese Zeit in
neuem Glänze wieder
aufleben sehen,
möge ein gutes Vorzeichen
für die Zukunft
sein.

Max Creutz

VOM
DEUTSCHEN
WERKBUND

D

E.RIEGEL a TAUFKESSEL FÜR DIE LUTHERKIRCHE IN WORMS
Fuß Schmiedeeisen, Becken getriebenes Messing

er Deutsche
Werkbund
ließ im Verlag von
Eugen Diederichs
in Jena das Protokoll
seiner Kölner
Tagung vom Juli
1914, über die an
dieser Stelle schon
im Septemberheft
berichtet wurde, erscheinen
und gibt
damit allen, die sich
auch in diesen Zeiten
für die Verhältnisse
und die Entwicklung
des großen
Bundes interessieren
, ein höchst
bedeutungsvolles
Dokument in die
Hand. In wortgetreuer
Wiedergabe
zieht noch einmal
die heftige, an Worten
und Temperamentsausbrüchen
163

21*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_32_1915/0205