Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 32. Band.1915
Seite: 258
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ÖSTERREICHISCHES KRIEGS-KUNSTGEWERBE

Die kleine Ausstellung im Oesterreichischen
Museum zählt an wirtschaftlichen, künstlerischen
und sittlichen Werten zu den stärksten
und wohlgelungensten Versuchen in ernster
Zeit. Es galt der notleidenden Heimindustrie
Arbeit zu geben, die Fachschulen im Sinne
der breiten, wohlfeilen Bedürfnisse werktätig
anzuregen und beide mit dem Gedanken der
großen Stundein fruchtbare Auseinandersetzung
zu bringen. Die glatte Funktion dieses weitverzweigten
, vielartigen Betriebes, das durchaus
würdige künstlerische Ergebnis und der
unerwartete materielle Erfolg bekunden wieder
einmal nicht nur die Kultur unseres Kunstgewerbes
, die ihre gesundeten und tiefgreifenden
Grundlagen gerade an solchen, äußerlich unscheinbaren
, in Wirklichkeit aber sozial bedeutsamen
Aufgaben erweist, sondern weiterhin
auch die hohe Reife einer staatlichen Organisation
, an deren Spitze der Arbeitsminister
Dr. Trnka, der geistige Urheber auch dieses
Aktes, und der Sektionschef Dr. Müller, der

Organisator des Werkes, stehen, während
Ministerialrat Haas für seine vollkommene
Durchführung sorgte. Es erscheint uns besonders
willkommen, diesen ungefähren Anlaß
dahin zu nützen, um die starke Bewegung und
den Hochstand unseres Kunstgewerbes einmal
auch von neuer, wesentlicher Seite zu sehen:
Nicht weniger als in den besonderen Begabungen
der führenden Künstler beruht hier
aller Fortschritt auf der ungewöhnlichen Einsicht
und Tatkraft der führenden Beamten, die für
diesen Bezirk des gewerblichen Schaffens die
Verantwortung tragen.

Wenn gerade hier Gelegenheit für eine
derartige Feststellung genommen wird, so geschieht
dies, weil in den sonstigen stattlicheren
Darbietungen unseres Kunstgewerbes der persönliche
Anteil des Künstlers zu Schaden der
Organisation, in der er steht und wirkt, in
den Vordergrund tritt. Aber ein auf das Ganze
und Wesentliche gerichtetes Urteil müßte auch
dort billigerweise die gleich gewichtige Be-

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