Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 35. Band.1917
Seite: 52
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ALICE TROBNER

STILLEBEN

eigene Persönlichkeit unter dem Einfluß Wilhelm
Trübners durchgesetzt hat. Worin sie
künstlerisch von diesem abhängt, das ist vor
allem das Technische, die Malweise im engeren
Sinne. Im übrigen beruht die Wirkung, die
Alice Trübner als Künstlerin ausübt, gerade
in der Selbständigkeit, die sie sich innerhalb
der Trübner-Schule bewahrt hat und mit
der sie auf dieser Grundlage ihren eigenen
Weg gegangen ist.

Ihr Hauptgebiet, das ihrem Interesse wohl am
meisten gelegen hat und auf dem ihr Talent
am überzeugendsten zu uns spricht, ist das
Stilleben. Hier zeichnet sich auch das Persönliche
in ihrer Kunst am schärfsten ab.
Schon im Gegenstand schöpft sie aus durchaus
eigenen und neuen Quellen. Es sind die
charakteristischen Kompositionen von Gläsern
und Flaschen, farbigen Dosen, Masken, Puppen
unter Glasstürzen und dergl., die für ihren

Formenkreis vor allem typisch sind. Besonders
tritt bei ihnen aber das Koloristische als
ihre Hauptstärke hervor. So interessant sie
auch in den formalen Einfällen ist, ihr eigentliches
Element ist doch die Farbe. Ihre Palette
ist reich und voll, aber gedämpft und
geschlossen im Ton, von einem tiefen, feinen
Lüster zusammengehalten. Im seelischen Ausdruck
erinnert ihre Farbe an die dunkle Schönheit
der Altstimme.

Wie sehr die Kunst von Alice Trübner im
engeren und ausschließlicheren Begriff des
Malerischen aufgeht, dafür sind ihre Figurenbilder
besonders bezeichnend. Auch ihre Bildnisse
sind gewissermaßen im Sinn des Stilllebens
behandelt. Sie fassen den Gegenstand
im wesentlichen auf die rein sinnliche Erscheinung
in Form und Farbe — namentlich
in der Farbe. Darin berührt sich ihre Kunstanschauung
durchaus mit der ihres Mannes.

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