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Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 37. Band.1918
Seite: 225
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toni von stadler

brand

TONI VON STADLER

Vor 12 Jahren hat Fritz von Ostini in dieser
Zeitschrift dem Künstler Stadler die erste
eingehende Würdigung zuteil werden lassen. Der
Maler, dessen Tod wir heute betrauern, war
damals 50 Jahre alt geworden und Ostini bemerkte
mit Recht, wie wenig Stadler in weiteren
Kreisen wirklich bekannt geworden sei,
wie er, der stets mit größter Hilfsbereitschaft
für andere sorgte, für sich selbst einen schlechten
Regisseur abgegeben habe. Seit jener Zeit
ist wohl der Name Stadler vielfach durch
Kunstzeitschriften gegangen und auch bei dem
größeren Publikum ganz geläufig geworden.
Allein der Mensch Stadler hat sogar über
seinen Tod hinaus den Künstler in der allgemeinen
Würdigung etwas zurückgedrängt.
Wenn von Stadler die Rede war, wurde oft
mehr von dem ungewöhnlichen Kunstverständnis
, der menschlichen Liebenswürdigkeit und
steten Hilfsbereitschaft dieses seltenen Mannes
gesprochen, als von seiner Kunst. Und doch
verdient es Stadler vollauf, rein als Künstler
gewertet und als ein Meister der deutschen

Landschaft gerühmt zu werden. Seine Kunst
hat eine durchaus persönliche Note und verdient
in ihrem ehrlichen, klaren Wollen, mit
ihrem warmen Empfinden und ausgereiften
Können eine Würdigung, wie sie hier kurz
versucht werden soll.

Der einfache äußere Lebensgang des Künstlers
ist bekannt. Am 9. Juli 1850 wurde er
in Göllersdorf (Niederösterreich)geboren, zeichnete
von Jugend auf viel und wandte sich
nach einigen Jahren Medizinstudiums der
Malerei zu. Zunächst in Berlin, wo Paul
Meyerheim ihm freundlich entgegenkam, seit
1878 in München. Von Louis Neubert und
Gustav Schönleber lernte er einige technische
Handgriffe und unterhielt mit den Schweizer
Landschaftsmalern Stäbli und Frölicher eine
enge Freundschaft. Dieser Freundschaftsbund
färbte auf Stadler rein künstlerisch nicht unwesentlich
ab, wenngleich, wie hier von vornherein
bemerkt sei, der fein empfindende,
stets taktvolle Oesterreicher sich nie zu dem
derb pathetischen Ton Stäblis verstieg, noch

Die Kunst für Alle. XXXIII. 13/14. April 1918

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