Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 46
(PDF, 126 MB)
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HANS NADLER LANDSCHAFT MIT PFERDEN

Ausstellung der Künstlervereinigung Dresden

ungleich erscheinen, so packt uns Dreher doch
immer wieder mit seiner ganz eigenständigen,
uns als deutsch anmutenden Kraft. Otto Hettner
hat mit „Klagenden Frauen", einem „Gethsemane"
und einem „Hiob" einen Ausflug ins Expressionistische
versucht, aber die drei Bilder sind
nur eine Warnung vor solchen Übergriffen in
wesensfremde Stilgebiete. Besser gelungen ist
Hettners an 7 m hohes Riesengemälde „Parnaß"
mit 30 lebensgroßen Gestalten; fehlt auch dem
Aufbau der beherrschende Mittelpunkt, der Ausgestaltung
eines altgriechischen Parnasses das
geistige Band, so imponiert doch das große
Bild als farbig-dekorative Gesamtleistung. Ein
vortreffliches Bildnis und einige kleinere Bilder
zeigen Hettners sonstige tüchtige Kraft.

Überraschend tritt der bekannte Architekt
Hans Poelzig, Stadtbaurat von Dresden,mit 21 Gemälden
auf, die er nach eigener Mitteilung „in
Mußestunden, lediglich aus einem Bedürfnis heraus
, die Einseitigkeit der architektonischen Arbeit
durch Tätigkeit auf einem anderen künstlerischen
Gebiete zu ergänzen", gemalt hat. In
dem mosaikartigen, punktierenden, etwas vernebelten
Farbenauftrag macht sich die architektonisch
empfindende Anschauung Poelzigs
stark geltend. Einzeln oder zu zweien und
dreien angeordnete Köpfe und Halbfiguren:
Christus und die Schächer (dreimal), Christus
allein, Pietä, St. Georg, Hexen, Kämpfer, Tiere
sind die Vorwürfe dieser sehr eigenartigen Schöpfungen
, von denen wenigstens einige wie St. Antonius
, Antike, Christus, Pietä auch über den
Wert für Poelzig selbst hinaus durch die wesenbetonende
Kraft zu wirken vermögen. Die Bilder
sind in zwei Reihen vorzüglich wirksam angeordnet
und einzelne können in geeigneter
architektonischer Umgebung wohl angebracht
sein. Ludwig von Hofmann bringt einige kleinere
Bilder seiner Art, ideale Gestalten in rhythmisch
beschwingter Anordnung, die uns in
eine schönere sorgenfreie Welt voll Feierlichkeit
und Anmut führen; besonders gelungen
sind Opferschalen und Flötenspiel. Paul Rößler

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