Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 77
(PDF, 126 MB)
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FRITZ BEHN

ÜBERFALL

Aus dem Krieg heimgekehrt, begann Behn
mit neuer Lust zu schaffen, gleichsam als einer,
dem das Leben wie ein unerwartetes Geschenk in
den Schoß fiel, der wiedergeboren wurde und der
sich dieser Gnade wert zeigen will. Neben den
Lübecker Entwürfen anderes: Afrikanisches und
auch Arbeiten, in denen, rein äußerlich und
physisch sichtbar, nichts vom Krieg und nichts
von der afrikanischen Beute in die Erscheinung
trat. Das große Doppelerlebnis, das sich ablöste
, scheinbar ineinanderglitt ohne merkliche
Zäsur, tritt damit in ein zweites Stadium: es
wird körperloser. Es bedarf der Motive nicht
mehr, um sein Dasein zu verraten. Auf den für

Terrakotta-Ausführung gedachten Reliefs mit
den Tanzenden, auf der entzückenden Kleinbronze
„Europa", bei der grotesk komponierten.
Bronze „Liebe" und bei der prachtvoll groß
gesehenen und groß gestalteten Amazone spricht
es nur wie von ferne mit, nur in seinen Auswirkungen
, fühlbar nur für den, der selbst das
segnende Weiterleben einer heiligen Stunde verspürte
und ihm die Weihe seiner Arbeit dankt.

In einer Atelierausstellung, zum Teil aufgestellt
im Gartengrün, aus dem Bronze und echter
Stein, von der starken Münchner Herbstluft umwittert
, geschmeidiger und lebensvoller, als es im
Innenraum möglich ist, hervorleuchteten, sah

Die Kunst für Alle XXXV.

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