http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_41_1920/0101
FRITZ BEHN
FALLENDER KRIEGER
man im Oktober Behns jüngste Arbeiten. Die
Ausstellung soll ein Abschied von München sein.
Nach zwanzig Jahren kehrt Behn der Stadt,
die sein bestes Schaffen sah, den Rücken. Nicht
ohne Groll und in seinem Groll nicht ohne Berechtigung
. Die sogenannten Maßgebenden in
München haben die Bedeutung Behns nicht erkannt
, haben seine frische, elastische Kraft, die,
ohne zu zerflattern, auf so vielen Gebieten sich betätigt
, fast auf allen, die dem Plastiker zugänglich
sind, nie zu nützen und der Öffentlichkeit
dienstbar zu machen gewußt. Was soll ich
hier weiter suchen, was hier erwarten? fragt
Behn und wendet der Stadt den Rücken. Er
wird fortan in Scharnitz an der bayerisch-
tirolischen Grenze wohnen und arbeiten. Trotzdem
: er wird München nicht vergessen. An
seinem neuen Wohnsitz fließt die Isar vorbei —
wie an seinem Atelier in der Mandlstraße in
München ... G. J. Wolf
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