Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 107
(PDF, 126 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_41_1920/0133
EMIL PREETORIUS

PORTRÄTKARIKATUR ALFRED KERR

Verlag Zeit im Bild, München

EMIL PREETORIUS

eutschlands Entwicklung
in den graphischen
Künsten bietet
ein wechselvolles
Bild. Als die
klassischen Vertreter
, die den Siegeslauf
der Graphik
eröffneten, traten
einst Dürer undHol-
bein auf den Plan;
Kupferstich und
Holzschnitt erblühten
zu gleicher Zeit.
Wenn wir dann auch bald die Führung verloren
und im 18. Jahrhundert die Franzosen
als die großen Künstler zu gelten haben,
die vor allem die Radierung zur Blüte brachten
, so können wir uns doch wiederum die
Erfindung der jüngsten graphischen Schwesterkunst
, der Lithographie, zugute schreiben. Aber
auch ihre künstlerische Auswertung lag wiederum
in den Händen der Franzosen, wie denn
unsere Nachbarstaaten bis gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts die tonangebenden Faktoren
in allen graphischen Künsten blieben. Einzelne

hervorragende Vertreter haben auch wir in
früheren Jahren aufzuweisen; doch genügte
dies nicht, um ein allgemeines Erblühen zu erwirken
.

Das Buch, dem neben dem graphischen Einzelblatt
die Hauptaufgabe zur Erfüllung der in
der Schwarz-Weiß-Kunst enthaltenen Probleme
zufiel, blieb in Deutschland trotz Chodowiecki
und Menzel ein wenig beachtetes und gering geschätztes
Stiefkind. Erst in den letzten Jahrzehnten
erwachte die Buchillustration und die
künstlerische Gestaltung des Buches infolge der
glücklichen Verbindung deutscher Gründlichkeit
mit der uns innewohnenden Empfänglichkeit
für die von außen kommenden Einflüsse
(eine Eigenschaft, die uns sonst in vielen Dingen
mit gewissem Recht zum Vorwurf gemacht
wird) zu neuem Leben, das alsbald so mannigfaltig
zu sprießen begann, daß wir uns heute
jedem Volke als zum mindest gleichwertigen
Rivalen zur Seite stellen und mit stolzem Selbstbewußtsein
wieder als klassische Vertreter der
Graphik rühmen dürfen.

Die großen Verlage wie Diederichs und die
Insel in Norddeutschland, wie Langen, Müller
und Hans v. Weber in München, zu denen sich im

107


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_41_1920/0133