Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 182
(PDF, 126 MB)
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Immer ist seine Form ohne Kunstgewerbe, immer
ist sie sinnvolle Charakteristik. So konnte
er auch Bewegungen geben, ja ganze Vorgänge
vortäuschen, ohne sein plastisches Erlebnis, sein
Leben der Form zu verlassen. Sein Strauß
kann nur so laufend gedacht werden; hier ist
das Laufen die Eigenart einer Existenz. Seine
Ferkel können in diesem Polterlauf daher kommen
, nicht als ein niedliches Genremotiv, sondern
als sinnvolle Gestaltung ihrer drolligen
Existenz. Schon daß er drei Ferkel in gleicher
Bewegung gibt, sagt, daß es sich hier
nicht um ein Motiv, sondern um einen Rhythmus
handelt, dessen Vorzeichen Allegretto heißt.
In dieser vornehmen und doch so starken Kunst
Gauls ist etwas von Musik. Maß und Klang
durchzieht seine Tiere und offenbart in dem
Rhythmus der Form ihre charakteristische Existenz
, das Typische. Willy Kurth

Im Anfang war die Kunst; unsere Meinungen darüber
sind viel später entstanden. HansThoma

Um die Natur mit tiefster Empfindung und den
Gegenstand mit erschöpfendem Geiste zu fassen und
mein Gemüt dadurch auszudrücken, treibt mich mein
Sehnen und Verlangen nach deutschen, insbesondere
nach heimisch vertrauten Gegenden, weil ich doch diese
nur recht kenne, recht tief empfunden und gefühlt habe.

Ludwig Richter

THEATER*)

Ein Mappenwerk eigener Art bringt der Verlag
Emil Richter in Dresden, farbige Lithographien
von Charlotte Berend, die 24 Bildnisse
Dresdener Künstler der Oper und des Schauspielhauses
zumeist in ihren charakteristischsten
Rollen darstellen. Der Künstlerin, die das Sprudelnde
und Schäumende des Lebens liebt und
mit seltener Frische wiederzugeben versteht, ist
es gelungen, das prickelnd Bewegte des Bühnendaseins
in scharfer Akzentuierung eines jeweils
charakteristischen Momentes in flotter Zeichnung
festzuhalten und somit eine Reihe von
Blättern zu schaffen, die in ihrer Gesamtauffassung
mehr sind als getreue Porträts oder
interessante Figurenbilder. Der geniale Schauspieler
, dessen Gesicht sich in die Larve einer
besonderen Rolle umzuschalten vermag und
dessen Züge Tragik und Komik widerspiegeln,
erscheint hier in dem ihn verklärenden Rampenlicht
. Die Leidenschaft strafft jeden Muskel,
das Gefühl des Betrachtetwerdens, des sich
nicht Gehenlassens, gibt ihm manchmal etwas
gar zu Pointiertes und Gewolltes, was uns eben
daran erinnert, daß wir uns hier nicht dem
Helden selbst, sondern seinem Interpreten gegen-

') Charlotte Berend, Theater. Mappenfolge farbiger Lithographien
. Mit Einleitung von R. H. Kaemmerer. Dresden,
Emil Richter.

AUGUST GAUL

BIBER (EISEN)

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