Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 295
(PDF, 126 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_41_1920/0339
Wand gleitet aus den silberig irisierenden
Tönen der Fensterrahmung ins
Licht über. Der jahrtausende alte
Grundsatz guter Wandmalerei kennzeichnet
diese Anlage: wenige Farben
werden zu einem harmonischen
Akkord geeint, der in den Bildern
seine klangvollste Fülle erreicht. Dadurch
verbinden sich diese mit der
Gesamtheit des Raumes und schaffen
ihm den malerischen wie geistigen
Höhepunkt.

Über diese entscheidende Vorstimmung
hinaus waren noch peinliche
Schwierigkeiten zu meistern, die in
der Lage des Hauptbildes beschlossen
sind. Von oben her blendet das starke
Licht der Fenster, andererseits wird
gerade das Mittelfeld tief beschattet.
L. Kögel überwand diese ungünstige
Situation durch die Anlage einer niedersächsischen
Halle, die von oben
Licht erhält. Dämmerung dringt von
der Landschaft herein und wird durch
das feste Gefüge des Holzverbandes
gleichsam gerahmt. Zugleich wirkt das
Konstruktive des Raumes fort und
schafft klare Dominanten für den Bildbau
. Leuchtende Freskofarben sollten
die Herrschaft des Ganzen sichern und
erhöhen. Da eine Landschaft gewünscht
war, erweiterte sich die Komposition
nach rechts und links um ein
Bedeutendes. Auch hieraus wußte die
Künstlerin eine Steigerung des Hauptwerkes
zu gewinnen, im Sinn von
dessen Vorbereitung und Ausklang.
Mit den Vorfahren der Lister, die
in die Abendmahlsbeziehung gebracht
wurden, war für Christus und die Jünger
eine altertümliche Tracht nahegelegt
, die ohne Künstelei stilvolle Gewandung
ergab und das Ganze in eine
geschichtlich verklärte Sphäre erhob.
Die Überlebensgröße der Gestalten, die
aus Gründen wirksamer Deutlichkeit
notwendig wurde, fügte sich dem Maßstab
des Raumes harmonisch ein. An
den vorderen Seitenwänden klingt die
Darstellung nach der Kirchhalle aus
und gewinnt den Zusammenhang mit
dem unmittelbaren Leben: durch Bilder
des freudigen Werdens und leidvollen
Vergehens. Beide im innern Zusammenhang
mit der hohen, tröstlichen
Macht des Herrn, der selber Leben
und Sterben zu einem verklärten
Gesamtwerk bezwang. Das For-


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