Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 395
(PDF, 126 MB)
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legt haben. Sie lassen einfach ihrer Malwut
die Zügel schießen. Darum sind ihre Werke
so auffallend unterschiedlich. Manche, mit
denen sie sich Mühe gegeben haben, sind unvergleichlich
schön und andere wieder sind
bloße Malstudien ohne Zeichnung und gedankliche
Komposition. Die Königin von Schweden
besitzt neun oder zehn Veroneses, gute und
schlechte. Aber nur drei davon sind wirklich
gut." Über den erzieherischen Wert der Kunst
äußert sich Bernini an zwei Stellen: „Einesteils
gehört sie ja zum Prestige eines Fürsten
im Ausland, aber vor allem ist es doch ein
seelischer Genuß, schöne Gemälde, Statuen und
Büsten um sich zu haben. Man behält dann

stets vor Augen, wie große Männer ausgesehen
und gehandelt haben, bis es einem selbst zum
Bedürfnis wird, sich an Verdienst mit ihnen
zu messen." „Übrigens ist in der Kunst möglichste
Entwirrung, möglichste Klarheit der
Vorstellungen anzustreben, damit dieses Prinzip
der Klarheit auf alles andere, auch auf den
Fluß der Weltereignisse übergreift."

Es liegt eine tiefe Tragik darin, daß Bernini
mit seinem pädagogischen Talent und
seiner geistigen Freigebigkeit den Verfall der
Kunst nicht hat aufhalten können. Grade der
Massenbetrieb in Berninis Atelier hat ungünstig
auf das künstlerische Niveau eingewirkt und
die französische Akademie wird unter Lebrun

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