Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 41. Band.1920
Seite: 404
(PDF, 126 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_41_1920/0462
unterlag die Form ganz dem Zug des Umrisses
oder der Schwellung des Kubus. So kann das Seelische
nie wie bei Rodin als ein flüchtiger Akzent
auf der Oberfläche erscheinen, sondern muß „gefaßte
", fast möchte man sagen, bewußte Formen
annehmen, die dadurch öfter mehr bloße „Wirkung
" als Ergriffenheit werden. Sein Stilwille ist
hier aber oft von eiserner Starrheit, wenn man an
Barlach denkt, dem er in späten Jahren manches
verdankte. Der Mozart für Prag, der Lessing für
Wien, der Hindenburg für Forst-Lausitz sind
solche Wirkungen, von denen die des Hindenburg
sich nicht frei hat machen können von der des
Blüchers von Rauch in Berlin. Weniger unterlag
sein Stilwille den Wirkungsformen des Großdekorativen
der Denkmalszeit in der Kleinplastik,
die für das künstlerische Empfinden Metzners
aufschlußreicher ist. Weniger von den Zwangformen
einer Stilisierung gehemmt, bricht hier Gebärde
und Bewegung weniger als bloße Wirkung,
sondern wirklich als ergreifender Moment aus dem
Körper heraus. Auch die Handzeichnungen gewähren
einen tieferen Einblick in das Selbstleben
der künstlerischen Phantasie dieses zu früh verstorbenen
Künstlers. Er, der der typische Vertreter
der Epoche, der dekorativen Stilsucherepoche
war, hätte auch wohl noch die innere Wandlungsmöglichkeit
gehabt, ein kleineres Ausmaß zu finden,
wie hoffentlich die kommenden Zeiten es wieder
fordern werden. w. Kurth

EDUARD MAGNUS

MENZEL

Bildnisausstellung in dei Berliner Akademie

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