Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 6
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LUDWIG VON HERTERICH

STUDIE ZUM HEILIGEN GEORG

die Bekanntschaft mit den Fresken Mantegnas
und Raffaels, die besonders den dekorativen
Monumentalmaler, der damals schon in Her-
terich schlummerte, befruchteten, und die Ausstrahlung
erlebnisreicher Stunden vor dem Papstbildnis
des Velasquez in der Galerie Doria in
Rom. Nach der Heimat zurückgekehrt, war
das doch ein anderes Malen! Es war in jener
freundschaftseligen Zeit, da sich der „Geniekasten
" der Akademie, die talentvollsten jungen
Leute, zu gemeinschaftlichen Ferienarbeiten zusammenfanden
. Damals besuchte man besonders
gern Ostenberg am Inn. Herterich, Exter, Dürr,
Stuck, Becker-Gundahl gefielen sich an dieser

förderlichen Freistatt junger Münchener Künstler
. Es war ein glücklicher Sommer um 1890,
als dort Stucks „Forellenweiher" entstand und
vor Herterich der „St. Georg" aufstieg. Er
fühlte sich im Vollbesitz seiner Kraft, die Weisheit
des Pleinairs brodelte in ihm, die Anregungen
Italiens, der fördernde Umgang mit
den Freunden, die Arbeitsstille und die „Ansbacher
Romantik — sagt Herterich — stak mir
immer noch in den Gliedern, darum war das
erste Resultat meiner Ostenberger Studien ein
Ritterbild, der St. Georg"!

Das ist ein feines, fesselndes Stück Malerei.
Die reich nuancierten Grün, vor denen, ganz

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